24.09.2010

Handball, 3. Liga West: Ferndorf vor Schlüsselspiel gegen Wermelskirchen

Ferndorf. Englische Woche auch im Handball: nur drei Tage nach dem Aus in der 2. DHB-Pokal-Runde wartet auf den TuS Ferndorf am Samstag mit der Partie gegen den TuS Wermelskirchen ein echtes Schlüsselspiel.

geo  "Wir müssen mit dem Gefühl in die Hallen gehen, dass die anderen uns erst mal schlagen müssen - nicht andersherum!" So formulierte Harald Münker gestern, einen Tag nach dem Pokal-Aus trotz starker Leistung gegen Zweitligist HG Saarlouis einen neuen Anspruch an sein Team. Es geht um Selbstvertrauen und um Körpersprache. Und es geht - natürlich - um das  Spiel am Samstag gegen Top-Team TuS Wermelskirchen (19.30 Uhr).

Bundesliga-Spieler Berblinger auf Rechtsaußen
Gegen die Bergischen verlor Ferndorf in der letzten Saison beide Spiele. Am Ende stand Wermelskirchen mit einem Bein in der 2. Liga und verspielte Meisterschaft und Aufstieg erst am allerletzten Spieltag. Schon aufgrund dieser Ausgangslage reisen die Akteure um Spielertrainer Lars Hepp favorisiert in die Sporthalle Stählerwiese an. Und auch sie haben sich erstklassig verstärkt. Zum Beispiel mit dem langjährigen Bundesliga-Spieler Frank Berblinger (u.a. TuS Schutterwald und HSG Düsseldorf). Neben dem erfahrenen Rechtsaußen zog der Verein mit Tobias Schwolow (Rheinbach/W.) und Lukas Tebbe (Dormagen 2.) zwei der talentiertesten Regionalliga-Spieler des letzten Jahres an Land, beide kamen von Absteigern, ebenso Torhüter Roland Mainka (Bergische Panther). Und aus der 2. Liga holte man Martin Wozniak (TuSEM Essen.

Nur acht Gegentore in 2. Halbzeit
Diese Neuzugänge sollen vor allem den bundesliga-erfahrenen Kreisläufer Robert Heinrichs in Szene setzen, der letzte Saison 142 Tore erzielte. Doch wie das genau zu verhindern ist, praktizierte Ferndorf am Mittwoch in der 2. Halbzeit par excellence. Den zur Pause führenden Saarländern glückten in Hälfte 2 nur noch acht Törchen, weil die TuS-Abwehr den entscheidenden Schritt nach vorne machte und nicht mehr so "körperlos" verteidigte wie in der 1. Halbzeit. Genau diese Aggressivität wird man morgen von Beginn an benötigen, um vielleicht am Ende einen "big point" auch für die eigene Psyche zu setzen.

Julian Schneider setzte ein Zeichen
Auf dem Wege dorthin setzt die Mannschaft natürlich auf die Rückkehr Michael Feldmanns, der nach einer Woche Schulfreizeit in Österreich heute per "Sonder-Rücktransport" pünktlich zum Spiel erwartet wird - fragt sich nur, in welcher Form!"Michael ist unser Führungsoffizier, er hat die Kraft und die Mentalität, die Mannschaft zu führen. Viele Indianer brauchen ein Häuptling, und als solcher ist Michael Feldmann in der Mannschaft akzeptiert. Deshalb erhoffe ich mir noch einen zusätzlichen Aufschwung nach zwei Niederlagen", meinte Münker und dachte dabei wohl auch an Tim Hilger, der sich zum Kopf der Mannschaft in der Abwehr gemausert hat, dort seine Stärken aber dann voll entfaltet, wenn ihm, z. B. von Feldmann, die Angriffslast genommen wird. In diesem Zusammenhang war es für die Spieler ein klares Zeichen, den 18-jährigen Julian Schneider im Pokal zu bringen. Der ging couragiert zur Sache und zeigte arrivierten Zweitliga-Spielern mit klarer Ansage wo es lang ging - und dass im eigenen Verein auch Talente mit den Füßen scharren. Vorerst bleibt dieser Einsatz aber die Ausnahme, der Junge führt am Sonntag die A-Jugend an, und den Rest muss die "Stammcrew" richten.

Live-Ticker am Samstag unter: www. siegener-zeitung.de