07.07.2010

Kreuztaler Südumgehung: Verzögerungen auch durch Kyrill

Kreuztal-Buschhütten. Die Offenlegung der Planfeststellungsunterlagen für die Kreuztaler Südumgehung wird nun doch erst deutlich nach den Sommerferien erfolgen. Angestrebt war ursprünglich, die Pläne schon im ersten Halbjahr zu veröffentlichen. Doch verschiedene Umstände verzögerten den vorgesehenen Ablauf des Verfahrens um einige Monate.

Das so genannte Anhörungsverfahren wird die Straßenbaubehörde im September bei der Bezirksregierung beantragen. Arnsberg veranlasst daraufhin die Beteiligung der wichtigsten Behörden.

Pläne im Rathaus
Parallel dazu werden die Planunterlagen im Kreuztaler Rathaus ausgelegt. Vier Wochen werden Bürger der Stadt dann Gelegenheit haben, sich ein Bild vom Ausmaß der Straße zu machen und ihre Anregungen und Bedenken vorzutragen.

Klaus Frettlöh ist der Projektleiter für die Südumgehung in der Siegener Niederlassung des Landesbetriebs.Straßen NRW. In seinem Büro laufen die Fäden für den Neubau der rund zweieinhalb Kilometer langen Strecke zwischen der Hüttentalstraße in Buschhütten und dem Ferndorftal zusammen. Frettlöh musste in den vergangenen Monaten zahlreiche gesetzliche Veränderungen berücksichtigen, um die Pläne wasserdicht zu machen.

Da war zum einen die Neufassung des Bundesnaturschutzgesetzes, deren Vorgaben zu erfüllen waren. Überdies warf der Orkan „Kyrill“ vom Januar 2007 den landschaftspflegerischen Begleitplan über den Haufen: Vorgesehene Ausgleichsflächen standen nicht mehr zur Verfügung. Auch das ökologische Bewertungssystem erfuhr eine Änderung, und nicht zuletzt hatte die Planungsbehörde Nacharbeiten bei geplanten Maßnahmen an den vorhandenen Gewässern vorzunehmen. Streng geschützte Arten wie die im Bereich der Ortsumgehung Erndtebrück nachgewiesene Wildkatze gibt es zwischen dem Mattenbachtal und den Ferndorfwiesen dagegen nicht.

Die Anbauten an die zweispurige, aber jeweils bergauf dreispurige Fahrbahn betragen noch einmal 700 Meter, so dass die Planungsbehörde insgesamt 3,1 Kilometer Straße konzipiert, deren Gesamtkosten sich auf etwas mehr als 31 Millionen Euro belaufen werden. Allein die Anbindung an die HTS erfolgt über zwei Brücken, dazu kommen die beiden Überquerungen im Ferndorftal sowie die Überbrückung an verschiedenen Stellen – etwa im Bereich des Reiterhofs und am Liesewald.

Bauzeit drei Jahre
Für die Realisierung ist eine dreijährige Bauzeit vorgesehen, die frühestens nach Abschluss rechtlicher Auseinandersetzungen beginnen dürfte. Denn gegen das Straßenprojekt hat sich in Buschhütten bereits eine Bürgerinitiative in Stellung gebracht, die juristische Schritte unternehmen will. Die einheimischen Waldgenossenschaften beispielsweise weigern sich, Flächen für den Straßenbau abzugeben.