08.01.2010

Thyssen-Krupp Steel Europe: Aufträge sichern Beschäftigung im ersten Quartal

Kreuztal-Eichen/Ferndorf. Die Auftragslage bei Thyssen-Krupp Steel Europe (TKSE) ist zurzeit „ordentlich und auskömmlich” und sichert zumindest für das erste Quartal in den beiden Betriebsstandorten Eichen und Ferndorf Vollbeschäftigung.

Für den März erwartet Betriebsratsvorsitzender Wolfgang Otto, dass sich die Aussicht für das laufende Geschäftsjahr abrundet. Die Tendenz ist positiv. Schon im letzten Vierteljahr 2009 war die lange Phase der Kurzarbeit, die beim Jahreswechsel 2008/09 eingesetzt und immer wieder verlängert worden war, zu Ende gegangen. Bereits vor dem jüngsten Weihnachtsstillstand Ende 2009 hatte diese Entwicklung begonnen und setzt sich nun im neuen Jahr so weiter fort, wie es im Konzern erhofft wurde.

Nur die Preise für die Flachprodukte, die die Feuerverzinkungs- und Bandbeschichtungsanlagen in Eichen und Ferndorf verlassen, seien längst noch nicht wieder auf dem Niveau wie vor Ausbruch der Wirtschafts- und Finanzkrise. In Folge des 2008 eingetretenen Konjunktureinbruchs ist das Preisgefüge durcheinander geraten. „Am Markt wird nun gekämpft”, beschreibt es Otto. Was TKSE zugute komme, sei zum einen die Tatsache, dass die Stahlhändler wieder ihre Lager aufbauen. Zum anderen haben auch die Branchen, die die Edelstahlprodukte aus dem Siegerland bevorzugt verwenden, Fahrt aufgenommen. Das betreffe sowohl den Industriebau und die Bauindustrie allgemein als auch den Automobilbau und die Hausgeräteindustrie.

Aus Thyssen-Krupp Steel und den Thyssen-Krupp Bausystemen (Bauteilwerk), die bis zum Sommer als zwei unabhängig voneinander operierende Werke in Eichen vertreten waren, wurde in Folge der erneuten Umstrukturierung des Konzerns Thyssen-Krupp Steel Europe. Insgesamt brachten beide Betriebe in Eichen und Ferndorf 1420 Beschäftigte in das neue Unternehmen ein. In Kreuztal ist TKSE der größte Arbeitgeber; im nördlichen Siegerland ist nur noch die SMS Siemag in Hilchenbach größer.

Bis Jahresende 250 Arbeitsplätze weniger 
Betroffen von dem ebenfalls im vorigen Jahr beschlossenen Personalabbau sind rund 250 Mitarbeiter beider Betriebe. Bislang sind etwa 20 Prozent dieser Belegschaftsmitglieder über Sozialplan verabschiedet worden, wie Wolfgang Otto sagte. Bis Ende 2010 werden weitere rund 200 Mitarbeiter folgen.