31.10.2010

TuS Ferndorf stürzt in Minden ab

Minden. Der TuS Ferndorf hat sich nur eine Woche lang an der Spitze der 3. Handball-Liga halten können. Nach seiner 31:36-Niederlage bei GWD Minden 2. stürmten zwei Teams in der Tabelle wieder vorbei.

dsch - Das Kapitel "Tabellenführung" ist für den TuS Ferndorf in der 3. Handball-Liga nach nur einem Spieltag wieder vorbei. Bei der Zweitvertretung von GWD Minden steckte der TuS seine zweite Saisonniederlage ein und unterlag verdient mit 31:36 (14:17). Der OHV Aurich (31:29 bei HSE Hamm) und die SG Schalksmühle/Halver (31:21 gegen Barnstorf/Diepholz) verdrängten Ferndorf auf Platz 3.

Rommelfanger nicht zu ersetzen
Es war nicht der Tag der Nordsiegerländer - soviel war bereits nach der 1. Halbzeit in der beeindruckenden Kampa-Halle in Minden klar. In der 4300 Zuschauer fassenden Sportstätte waren zur Drittligapartie waren gerade mal 150 Zahlende gekommen. Die Stimmung hielt sich in Grenzen, die Leistung der Gäste aus Ferndorf auch. Die Aggressivität und Bissigkeit, die schnellen Beine und klaren Aktionen aus den letzten Spielen (immerhin fünf Siege in Folge) blitzten diesmal nicht auf. Der Ausfall von Christian Rommelfanger, gegen Schalksmühle durch Einsatz und Kampfkraft wett gemacht, war nie zu kompensieren.

"Dass wir es können, haben wir ja schon gezeigt", ließ nach der Partie ein enttäuschter Peter Dettling vernehmen. Gemeint war das Abwehrverhalten seiner Ferndorfer. Kaum Ballgewinne, Pech bei Abprallern, zu weit weg von den Gegenspielern und zu langsam: Dadurch fehlten einfache Gegenstöße und leichte Tore. Immerhin konnte der TuS aber über 6:5 und 9:8 bis zum 12:13 noch mithalten. Aber schon hier offenbarten sich auch im Angriff Schwächen: Die Schützen machten es Konstantin Madert im GWD-Kasten leicht, auch beste Gelegenheiten des TuS zu vereiteln.

Bitterer Ballverlust in 30. Minute
Als die von Ex-Nationalspieler Aaron Ziercke betreuten Gastgeber dann drei Minuten vor der Pause auf 16:13 davonzogen, nahm sein Gegenüber Dincic die Auszeit. Mit Erfolg: Der nächste Angriff saß. Umso ärgerlicher, dass Dennis Aust in der Abwehr einen Zweikampf verlor und Florian Freitag mit der Pausensirene noch das 17:14 erzielte.

TuS hielt Niederlage in Grenzen
Leider eine Situation mit Symbolcharakter: Die individuell mit schnellen, jungen Spielern bestückte Mindener Mannschaft setzte voll auf das 1:1-Spiel und brachte seine erstklassig agierenden Akteure Sören Südmeier und Christoph Steinert (9 Treffer) geschickt frei in Wurfposition. Der TuS Ferndorf verlor von diesen direkten Duellen auch nach dem Seitenwechsel zu viele. Dass dieser Tag kein rot-weißer war, zeigte die Tatsache, dass selbst der 16:17-Anschluss in der 35. Minute dem Spiel keinen nennenswerten Auftrieb gab. Zu schnell waren die Grün-Weißen wieder davongezogen, zwischenzeitlich sogar auf acht Tore (32:24) - und das trotz zwischenzeitlicher Manndeckung gegen Südmeier.Einen "gebrauchten Tag" nennt man das dann wohl. Und die gibt es eben im Handball immer wieder, vielleicht steckte dem TuS auch noch das schwere Spiel gegen Schalksmühle im Kopf. Immerhin gab sich das Team von Caslav Dincic nie auf und hielt am Ende die Niederlage in Grenzen. Nur zur Erinnerung: Hagen war hier vor zwei Wochen mit 22:37 richtig unter die Räder gekommen. Und genau gegen diese Hagener spielt Ferndorf sein nächstes Heimspiel.
GWD Minden 2.:
Bartsch (2/1), Camen (1), Oevermann (4), Skusa (2), Fuchs (2), Freitag (3), Südmeier (7), Steinert (9), Bagats (3/1), Torbrügge (3).TuS Ferndorf: Rottschäfer, Hamers; Lerscht, Klatt, Alen Sijaric, Krause (1), Aust (9/5), Dettling (4), Hilger (5), Feldmann (4), Mirza Sijaric (2), Stelzenbach (6).