25.11.2010

TuS Ferndorfs Handball-Torwart: Hamers vor Einsatz in Manhattan

Ferndorf. Max Hamers, Handball-Torwart des Drittligisten TuS Ferndorf, ist zum Jahreswechsel einer der Hauptdarsteller einer Promotion-Tour mit Handball-Gastspielen in New York, um den Handballsport in den Vereinigten Staaten populärer zu machen.

geo  - Manchmal tragen die "besseren Hälften" diesen Namen ja doch zurecht. So zum Beispiel im Fall Max Hamers, dessen Freundin Anna-Lena ihn auf eine Promotion-Tour aufmerksam machte, mit der sozusagen der Handballsport in den USA populär gemacht werden soll - na ja, ein bisschen wenigstens!

Denn Handball ist jenseits des Großen Teichs ungefähr so populär wie "Pelota" in Deutschland. Kennen Sie nicht? O.k., der Durchschnitts-Ami kennt Handball ja auch nicht ... In Amerika nämlich werden Bälle mit den Händen nur gespielt, um sie in große rote Löcher mit Netz unten dran zu werfen.

Hamers bastelte sich selbst ein Casting-Video
Max Hamers jedenfalls zierte sich erst ein wenig ("Da gewinnen ja immer die anderen ..."), entschied sich dann aber doch, an einem Casting teilzunehmen, weil noch Torhüter gesucht wurden. Denn der 30-jährige Walldorf-Lehrer ist Handball-Torhüter und steht seit Saisonbeginn nicht ohne Erfolg im Handball-Tor des Drittligisten TuS Ferndorf. Hamers besorgte sich also eine Art Schnittprogramm für seinen Computer und bastelte einige Video-Sequenzen aus seiner Zeit beim TuS Wermelskirchen und neuere Videos, die ihn im grünen Sweater als TuS-Torwart zeigen, zusammen - und wurde prompt genommen.

Henning Fritz als Trainer
So wird Hamers - natürlich mit Freundin Anna-Lena - vom 30. Dezember bis 4. Januar zu seinem "Einsatz in Manhattan" kommen, im Team der Fachzeitschrift "HandballWoche" nämlich. Trainer dieser Mannschaft ist kein Geringerer als Handball-Legende Henning Fritz. Besonders auf das Aufeinandertreffen mit dem Weltmeister-Torhüter freut sich Max Hamers: "Das ist ein ganz besonderes Highlight an der Sache!"

2007 Deutscher Beachhandball-Meister
Hinter der gesamten "Promo-Tour" steht ein hessischer Reisespezialveranstalter für Sportreisen ("teamsportreisen"). Am Neujahrstag spielt das Handball-Woche-Team in einer Halle in Manhattan, die rund 1500 Zuschauer fasst, gegen ein New-York-City-Team. Es folgen am 1. Januar aber noch zwei weitere Spiele, zunächst gegen ein ebenfalls "gecastetes" Team der "Hamburger Morgenpost" sowie gegen einen noch nicht feststehenden Gegner. Am 2. Januar folgen die Finalspiele. Vor dem Endspiel gibt es ein Einlagematch zwischen einem Bundesliga-All-Star-Team und einer Handball-Weltauswahl, das am 2. Januar sogar live bei Eurosport übertragen wird (ab 18 Uhr). Am 4. Januar will Max Hamers zurück sein, denn trotz allem steht der Alltag beim TuS Ferndorf weiter im Vordergrund. "Wenn uns vor der Saison jemand gesagt hätte, passt auf, ihr steht mit 17:5 Punkten auf Platz 1 der 3. Liga - okay, hätten wir gerne genommen. Aber daraus resultiert nun natürlich auch ein gewisses Anspruchsdenken. Und meine Leistung im Spiel in Hamm entsprach zum Beispiel nicht meinem eigenen Anspruch an mich." In Ferndorf spielt Hamers auf Augenhöhe mit Torhüter-Kollege Kai Rottschäfer. "Wir arbeiten als Team, und da es ist für mich auch eine Genugtuung, wenn ich Kai einen guten Tipp über einen gegnerischen Spieler geben kann, den dieser dann umsetzt."Hamers ist Handball total. Denn im Sommer stellt er sich noch für ein anderes Team zwischen die Pfosten, beim Beach-Handball nämlich. Und mit seinen "Sandmans Leverkusen" wurde Hamers immerhin 2007 Deutscher Beach-Handball-Meister. Das muss aber jetzt erst mal warten ...