01.04.2010

Wolfgang Otto bleibt TKS-Betriebsratsvorsitzender

Kreuztal-Eichen/Ferndorf. Wolfgang Otto bleibt zumindest während der beiden nächsten Jahre Vorsitzender des Betriebsrats von Thyssen-Krupp Steel Europe im Siegerland; sein Stellvertreter ist weiterhin Axel Ganseuer.

Bei den Betriebsratswahlen bekam die IG-Metall-Liste, die von Otto angeführt wurde, rund 78 Prozent der Stimmen und hält damit zwölf der 15 Sitze in der betrieblichen Arbeitnehmervertretung. Die anderen drei Sitze entfielen auf eine ebenfalls von IG-Metall-Mitgliedern aufgestellte Liste mit Namen „Blitz”, die auf 22 Prozent Stimmenanteil kam. Sechs der sieben freigestellten Betriebsratsmitglieder werden von der Liste Otto entsandt, einer von der „Blitz”-Liste. Bei der letzten Wahl im Jahr 2006 hatte die IG-Metall-Liste einen Sitz abtreten müssen.

Bauteilwerk ist wieder einbezogen 
Erstmals wieder fand die Betriebsratswahl an den Standorten Eichen und Ferndorf unter Einbeziehung der Belegschaft des vormaligen Bauteilwerks statt, das im Zuge der Neustrukturierung des Konzerns wieder der Steel-Sparte einverleibt wurde. So waren rund 1 400 Beschäftigte wahlberechtigt – etwa 1050 machten davon Gebrauch. Auch der ehemalige Bauteil-Betriebsratsvorsitzende Udo Nissel und sein Kollege Michael Schrade schafften den Sprung in das neue, auf vier Jahre gewählte Gremium.

Otto, der dieses Jahr das 63. Lebensjahr vollenden wird, will bis zu seinem altersbedingten Ausscheiden im Herbst 2012 an der Spitze des Betriebsrats bleiben. Das 25-jährige „Dienstjubiläum” als Sprecher der Interessenvertretung wird er bereits 2011 begehen. Als Vorsitzender hat Wolfgang Otto gerade in den vergangenen Jahren einige Umbrüche bei TKS im Siegerland erlebt. Aktuell wird noch der im vorigen Herbst angekündigte Abbau von 250 Stellen abgewickelt, indem Mitarbeiter im rentennahen Alter vorzeitig in Ruhestand geschickt werden.

Die Auftragslage in den Siegerländer Anlagen ist nach der fast einjährigen Kurzarbeitsphase immer noch gut, wie Otto unserer Zeitung bestätigte. Allerdings macht die Preisentwicklung dem Unternehmen Sorgen. Dazu kommt eine weitere Bedrohung, die den Gesamtbetriebsrat derzeit beschäftigt: die überzogenen Preisankündigungen der Rohstofflieferanten, in denen die Arbeitnehmer eine Bedrohung für die konjunkturelle Erholung sehen. Deshalb wird zu einem europäischen Aktionstag aufgerufen. Dazu ist ein „Duisburger Appell” an Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Präsidenten der Europäischen Kommission, José Manuel Barroso, ergangen.