11.12.2011

37:27 - Ferndorfer stellen Heepener Rückraum kalt

Der TuS Ferndof ist kurz vor Jahresschluss in der Tabelle der 3. Handball-Liga auf Rang drei geklettert. Möglich gemacht haben das der eigene, souveräne 37:27 (17:13)-Sieg gegen die TSG Altenhagen-Heepen, aber auch die Patzer der Konkurrenz aus Wermelskirchen (28:29 gegen Gummersbach II) und Leichlingen (24:24 bei Schlusslicht Ahlen), an denen die Ferndorfer vorbei gerutscht sind.

Aber auch das Remis von Wilhelmshaven in Rheinhausen hat eine Woche vor der Weihnachtspause den TuS näher an die Fleischtröge der Liga gebracht. Bis zu den Nordlichtern fehlt nur noch ein Punkt. Und irgendwann, so glaubt man in Ferndorf, wird auch die HSG Lemgo (34:30 in Hagen) ihren Lauf an der Tabellenspitze mal unterbrechen müssen. Spätestens am 21. Januar, wenn in der Stählerweise das nächste Heimspiel ansteht - das erste Highlight des neuen Nordsiegerländer Handball-Jahres gegen den Tabellenführer. Dann erwarten die Zuschauer gewiss mehr Spannung und Prickeln als beim Besuch der TSG Altenhagen-Heepen zum Heimspiel-Ausklang 2011.

Kaum Stimmung auf den Rängen, kaum Gegenwehr vom Gegner. Diese Altenhagener wurden ihrem Ruf in Kreuztal, der ihnen in diesem Jahr hinterher läuft, gerecht: Gute Einzelspieler, aber kein Team. Die Rückraum-Asse Chrostopher Kunisch und Carsten Kappelt sind Einzelkämpfer, schießen aus allen Lagen. Und das dann oft überhastet, unplatziert. Allerdings - und das unterstrich auch TuS-Trainer Caslav Dincic - hat diese allzu oft unzulänglichen Versuche das Ferndorfer Abwehrverhalten geradezu provoziert. Aggressiv wurden die genannten Altenhagener gedoppelt, die keinen Meter Raum genossen. An den Kreis ließen die Gastgeber so gut wie nichts kommen. Das war vor allem zu Beginn des zweiten Durchgangs der Fall. Hatten die Ostwestfalen eine sich einschleichende Lethargie im Ferndorfer Abwehrverhalten Ende der ersten Hälfte genutzt (Kapitän Michael Feldmann: "Wir mussten zur Pause eigentlich mit acht Toren vorne liegen..."), so zog der TuS nach der Standpauke von Dincic in der Kabine die Zügel an.

Nachdem die Heepener bis zum 18:15 (32.) einigermaßen im Spiel bleiben konnten, ließen die Ferndorfer in den folgenden acht Minten nur noch zwei Gegentore der Gäste zu, machten selbst neun und hatten beim 27:17 den Vorsprung heraus gespielt, der auch am Ende noch Bestand haben sollte. Dazwischen lag aufkommender Frust der Ostwestfalen, die ihre Linie total verloren und eigentlich genau das Bild abgaben, das die Tabelle widerspiegelt: Platz 13 mit acht Punkten. Deutlich wurde das auch im unfairen Einsteigen von Heepens Henrik Ortmann gegen Julian Schneider, das die Unparteiischen aus Wiesbaden zurecht mit der Roten Karte ahndeten (45.)

Acht Punkte - die haben die Ferndorfer auf der Minusseite stehen - genau wie vor einem Jahr. Und die sollen es auch bleiben, wenn am kommenden Sonntag (18. Dezember, 15 Uhr) die Partie in Leichlingen das Jahr 2011 beschließt. "Da wollen wir natürlich noch einen Sieg nachlegen", so Torjäger Dennis Aust, der jetzt mit genau 90 Treffern die interne Schützenliste anführt. "Und dann wollen wir mal sehen, was das neue Jahr bringt..." Der TuS Ferndorf also ist in der Spur. Bei der Weihnachtsfeier, die nach dem letzten Heimspiel am Samstagabend über die Bühne ging, wurden zu später Stunde Träume vom "großen Wurf" laut. Die zweite Liga, die der amtierende Drittliga-Meister im Mai aus bekannten Gründen nicht anvisieren mochte, wird wieder zum Thema.

TuS Ferndorf - TSG Altenhagen-Heepen 37:27 (17:13).

Ferndorf:Rottschäfer, Hamers; Alen Sijaric (4), Schneider (3), Faulenbach (6), Aust (6/2), Dettling (1), Hilger (3/3), Feldmann (4/1), Lange (2), Stelzenbach (3), Allendörfer (2).

Altenhagen-Heepen:Welge, Ostendorf; Ortmann (3), Meyer (6/1), Krause (1), Kunisch (7/3), Ottking, Boy (4), Richter, Kappelt (2), Fröbel (2), Ortjohann (2).

Schiedsrichter: Fechner/Kaplan (Wiesbaden).

Rote Karte: Ortmann (Altenhagen, 45.) wegen Foulspiels.

Zuschauer: 900