09.05.2011

Eine unvergessliche TuS-Nacht

Manche Dinge sollen einfach genau so sein. Da passt es einfach. Die Meisterschaft des TuS Ferndorf in der Dritten Liga in der Saison 2010/2011 wird für mich immer als solch ein Ereignis in Erinnerung bleiben. Beim 40:32-Auswärtssieg in Leichlingen passte alles. Mit 300 Fans vor Ort wurde die Partie quasi zum Heimspiel. Die sportliche Leistung: Extraklasse. Ein Christian Rommelfanger, der mit 13 Toren den Leichlinger Piraten sämtliche Holzbeine und Säbel wegschoss. Ein Kapitän Michael Feldmann, der ohne Nerven sechs Mal von der Marke eingolfte, dazu sechs Feldtore warf. Ein Alen Sijaric, der sich in der Abwehr zerriss und den groß gebauten und wurfgewaltigen Aschenbroich einfach zerstörte. Ein Christian Stelzenbach, der sich mit LTV-Lenker Kiki Born einen körperlichen Härtekampf lieferte und ihn mit Wahnsinnseinsatz gewann. Und eine Ferndorfer Mannschaft, die an diesem Abend einfach zeigte, warum sie Westdeutscher Meister ist. Auch in der Phase, als Leichlingen das Spiel drehte und plötzlich mit zwei Toren führte. Gerade da.

Als die Ferndorfer nach der Schlusssirene im Kreis jubelten, war den meisten noch gar nicht klar, dass sie gerade den Titel gewonnen hatten. Zwei Punkte in Leichlingen wären auch so im Meisterschaftskampf wichtig und feiernswert gewesen. “Ich wusste gar nicht, was los war, als dann plötzlich Fans auf’s Spielfeld liefen”, sagte später Mirza Sijaric zu mir. “Ich dachte: Was machen die da? Wir haben doch schon vor zwei Minuten gejubelt und gewonnen. Bis mir dann klar wurde: Wir haben es tatsächlich!” Da war dann nämlich über meine Radioreportage und den Kontakt zu Radio Siegen-Reporter Tom Schirmer in Wermelskirchen das Unentschieden gegen die SG Schalksmühle-Halver durchgedrungen. Ich habe drei Mal nachgefragt, bevor ich das Ergebnis laut herausbrüllte, bei so etwas will man nicht falsch liegen…Quasi zeitgleich stürmte Torwart Max Hamers auf mich zu, packt mich an den Armen und brüllt: “Wie ist das Spiel in Wermelskirchen ausgegangen?” Ich winke, mache den Daumen nach oben, schreie ihm ins Gesicht: “Unentschieden!” Ungläubig guckt er mich an. “Was?” Ich schreie wieder – und das auf zehn Zentimeter Entfernung – “UNENTSCHIEDEN!” Zu schön um wahr zu sein, denkt wohl auch Max. “Das heißt, wir sind Meister?” kehlt er zurück. “JAAAAA!” Erst dann sehe ich, dass er es glaubt, er fällt mir um den Hals, wir brüllen.

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