18.09.2011

Ferndorf verliert im Saarland-Hexenkessel

Erstklassig waren die A-Jugend-Handballer des TuS Ferndorf auch schon im Vorjahr, doch die Bezeichnung „Bundesliga“ sorgt nicht nur im Siegerland für höhere Aufmerksamkeit. Vor allem im Saarland ist man stolz darauf, mit der HSG Völklingen eine Jugend-Bundesligamannschaft stellen zu können. Entsprechend groß das Brimborium um den Heimspielstart, füllten Prominente aus Politik und Sport (wie Ex-Nationalspieler Christian Schwarzer) die Hermann-Neuberger-Halle.

Rund 350 Fans feuerten ihr Team an, und das bedankte sich mit einer furiosen Vorstellung, bezwang den TuS Ferndorf mit 34:28 (15:16). „Bei uns hätte alles klappen müssen, jeder seine Leistungsgrenze erreichen müssen, um hier zu punkten“, resümierte Trainer Frank Wulfestieg. Gut möglich, dass die 350 km lange Anreise mit ein Grund für den 2:8-Fehlstart war.

Dass die Siegerländer gewillt waren, ihren Auftaktsieg zu bestätigen, zeigten die folgenden 20 Minuten. Nach einer Auszeit und Umstellung auf die defensivere 6:0-Abwehrformation lief es wesentlich besser. Die wie der TuS eher kleiner gewachsenen und deshalb auf Dynamik und flinke Bewegungen setzenden Völklinger, überwiegend aus dem Sportgymnasium Saarbrücken stammend, hatten jetzt weitaus mehr Probleme im Angriff. Und weil jetzt der Ferndorfer Halblinke Florian Diehl groß aufdrehte, auch der B-Jugendliche Jonas Kania als Ersatz für Rechtsaußen Alexander Dröge voll überzeugte, gelang es den Gästen, auszugleichen und sogar selbst mit 16:14 in Führung zu gehen.

„Die Aufholjagd, in der meine Leistungsträger durchspielen mussten, war sehr kraftaufwendig. Ich hatte gehofft, die Pause würde helfen, aber Völklingen hat uns in der zweiten Halbzeit von beginn an überrollt“, schilderte Wulfestieg den nun dauerhaft einseitigen Spielverlauf. Als auch nach Diehl nach seinem zwölften Treffer mit Kniebeschwerden auf die Bank humpelte, ging im Angriff nur noch wenig zusammen. Auswahlspieler Lucas Schneider war angeschlagen, Michel Sorg konnte sich kaum in Szene setzen, so dass allein Jos Wulfestieg für ein paar Erfolgsmomente sorgte.

Bis auf acht Tore Vorsprung zogen die Saarländer davon und bejubelten enthusiastisch ihre ersten Bundesliga-Punkte. „Ich hoffe, wir haben aus diesem Spiel gelernt und können im Training unsere Schwächen einigermaßen abstellen“, weiß Wulfestieg, dass die kommende Heimaufgabe am nächsten Samstag (19.30 Uhr) gegen den TSV Bayer Dormagen um keinen Deut leichter wird.

Ferndorf: Coordt, (50. Dewies); Diehl (15/5), Wulfestieg (5), Kanis (4), L. Schneider  (2/1), Sorg (1), Bröcher (1), Fuhrmann, Walter, Heinrich, F. Schneider, da Silva, Strack.