js Ferndorf/Düsseldorf. 174 Höhenmeter mit 860 Stufen zu laufen, geht schon gehörig auf die Puste. Besucher des Rheinturms in Düsseldorf werden daher stets bequem per Aufzug zu den Aussichts- und Restaurantplattformen befördert. Einmal im Jahr jedoch verwandelt sich das Innere des schlanken Turms in eine Sporthalle der besonderen Art, wenn viele hundert Feuerwehrleute zum Firefighter Skyrun antreten. Auch bei dessen vierter Auflage nahm jetzt der 46-jährige Ferndorfer Arnd Nicolay teil - und kämpfte sich erneut bis an die Spitze.
Gemeinsam mit dem Aachener Berufsfeuerwehrmann Volker Jansen (41) meisterte er den Wettlauf gegen 430 weitere Duos in 6 Minuten und 36 Sekunden. Damit landeten die beiden - unter dem Teamnamen ,Alt aber knackig'- auf dem 6. Platz der Gesamtwertung. In ihrer Altersklasse Ü 80", bei der die beiden Teamkollegen gemeinsam älter als 80 Jahre sind, landeten die Sportler sogar auf dem 1. Platz.
"Man muss schon ziemlich gut im Training sein, um diesen Lauf zu bestehen", berichtete Arnd Nicolay der SZ. "Da werden ganz andere Muskeln beansprucht als bei einem Langstreckenlauf in der Ebene." Seine Vorbereitung bestehe dennoch nicht aus x-maligem Erklimmen einer Treppe zu Hause. Ich laufe viel und fahre Rad." Vor einem Wettkampf biete der Kindelsberg gute Trainingsbedingungen. Diesen laufe er drei, vier Mal hintereinander hoch. "Das hat bisher immer gut geklappt", sagt der 46-Jährige mit Blick auf seine bisherigen sportlichen Erfolge bei Feuerwehrwettkämpfen wie der Weltmeisterschaft in Südkorea, bei der er im vergangenen Jahr ebenfalls glänzte.
Auch im kommenden Jahr möchte der Ferndorfer wieder zum Skyrun anteretn, so lauten jedenfalls seine Pläne. „Der Erfolg hängt aber ganz stark von der Tagesform ab", erklärt der flotte Feuerwehrmann. Der Düsseldorfer Skyrun sei nicht mit einem 10-Kilometer-Lauf vergleichbar. Schließlich laufen die Teilnehmer nicht in sportlicher Funktionskleidung, sondern in voller Montur: Atemschutz, Handschuhe, Helm - all das tragen die Wettbewerber bei ihrem ohnehin schon schweißtreibenden Treppenlauf. 28 Kilo wiegt dieses Gepäck. Da kommt man ganz schön ins Schwitzen." Wer das Ziel erreiche, der reiße sich sofort die schwere Kleidung vom Leib, um die Hitze darin loszuwerden.
Nicolay war nicht der einzige Siegerländer, der auf das höchste Gebäude der Landeshauptstadt rannte. 17 Mannschaften aus dem Kreisgebiet waren angetreten. Noch schneller als der Ferndorfer war der aus dem Netpherland stammende amtierende Deutsche Meister im Feuerwehr-Straßenlauf, Thomas Tremmel, der bereits nach 7 Minuten 39 Sekunden oben angelangt war. Sowohl in seiner Altersgruppe „U BO" als auch in der Gesamtwertung reichte dies für den 2. Platz.