31.08.2011

Ferndorfer zu ängstlich gegen den "Bundesliga-Dino"

Auch aus einer schwachen ersten Halbzeit sind Lehren zu ziehen. Die Drittliga-Handballer des TuS Ferndorf haben es drei Tage vor dem Saisonstart gegen die Reserve des Zweitligisten TSV GWD Minden dem bergischen Erstliga-Dino VfL Gummersbach 30 Minuten allzu leicht gemacht, um schon zur Pause uneinholbar mit zwölf Toren vorne zu liegen. Am Ende gewann der VfL 41:31 (24:12).

Eigentlich nichts Besonderes, möchte man meinen. Die Gummersbacher spielen zwei Klassen höher, verfügen zumindest über neun, zehn gute bis sehr gute Leute, mit denen sie am kommenden Samstag in Balingen den Bundesliga-Auftakt bestreiten, doch die Ferndorfer ließen es - gänzlich anders als vor zwei Wochen gegen Wetzlar - in der ersten Halbzeit an Konzentration, Zug zum Tor, "ja", wie Trainer Caslav Dincic sich ereiferte, "Kampfgeist..." vermissen.

Von 5:5 in der 8. Minute bis zum 7:15 in der 20. hatten die Gäste leichtes Spiel. Hinzu kam, dass Max Hamers bis zu seiner Auswechlung in der 19. Minute nicht einen Ball abwehren konnte. Nicht unbedingt seine Schuld, beweist es eher, dass in der Abwehr nicht richtig zugepackt, fast ein wenig ängstlich vor dem großen Namen agiert wurde.

Nun, nach der Pause änderte sich das Bild. Der TuS ging beherzter ans Werk. "Wir haben die zweite Hälfte gewonnen, das ist ein gutes Zeichen", lobte Caslav Dincic - auch im Hinblick auf Samstag. Er wid in den kommenden Tagen aber noch einiges zu bereden haben. In der Analyse der Vorbereitung am Donnerstagabend insgesamt, wie zu dieser Partie gegen die Bergischen.

Neuzugang Mario Allendörfer musste vor dem Anpfiff wegen seiner latenten Leistenprobleme passen, auch Kapitän Michael Feldmann war anzumerken, dass ihm sein lädierter Fuß zu schaffen macht. Da bleibt bis Samstag einiges zu tun. Max Hamers, der nach der Pause besser im Spiel war, aber ebenso noch an seinen Rückenproblemen zu knabbern hat, genoss den Schluss-Applaus des handball-hungrigen Publikums: Er düpierte mit seinem Wurf übers ganze Feld seinen Gegenüber Vjaceslav Somic. Ein Schlusspunkt nach Maß.

Dass sich Caslav Dincic nach einigen strittigen Entscheidungen des Schiedsrichter-Duos - mit der Roten Karte bedacht - auf der Gegeneite der Halle wiederfand, sei am Rande erwähnt. Er warf den beiden Dormagenern Egger und Schuka vor, allzu sehr "lieb Kind" der Bundesliga-Handballer gewesen zu sein. Für den Meisterschaftsstart hat das keine Auswirkungen. Da darf der Serbe wieder auf der Bank - und zwar auf der richtigen Seite - Platz nehmen.

TuS Ferndorf - VfL Gummersbach 31:41 (12:24)

Ferndorf: Hamers (1), Wellen; Schöttler, Alen Sijaric (2), Schneider (1), Faulenbach (7/1), Aust (6/3), Dettling (6), Hilger (1), Feldmann (2/1), Lange (2), Mirza Sijaric (1), Stelzenbach (2)

Gummersbach: Somic, Rezar; Schindler (1), Multhauf, Anic (3), Krause, Pusics (4), Rother (1), Lützelberger (5), Eisenkrätzer (2), Teppich (1), Mahè (5), Pfahl (6), Zrnic (13/4), Grabatz, Heine, Orlowski

Schiedsrichter: Egger/Schuka (Dormagen)

Zuschauer: 850