08.03.2011

Gemeinschaft macht stark

KREDENBACH. Förderverein unterstützt Grundschule mit 5000 Euro / Neu: Buslotsen - Viertklässler kümmern sich ehrenamtlich um mehr Sicherheit auf dem Schulweg.

nja • Langweilig sollte es in einer Grundschule ja eigentlich nie sein. Gestern war aber ein besonders aufregender Vormittag für die Jungen und Mädchen der Jung-Stilling-Gemeinschaftsgrundschule Kredenbach: Zum einen gab sich eine Delegation des 135 Mitglieder starken Fördervereins ein Stelldichein, um eine stattliche Spende zu überreichen. Zum anderen stand einmal mehr ein Streifenwagen der Polizei auf dem Pausenhof - zurzeit ein untrügliches Zeichen dafür, dass Polizeihauptkommissar Dirk Setzer den Nachwuchs in Sachen Verkehrssicherheit unterrichtet

„Was wären wir ohne unseren Förderverein?" Diese Frage stellte Schulleiterin Ingeborg Küppersbusch, als Vereinsvorsitzende Barbara Marx mit weiteren Mitgliedern des Vorstands eine Spende in Höhe von 5000 Euro überreichte. „Unser Förderverein ist viel mehr als ein Geldsammler. Er unterstützt unsere pädagogische Arbeit, unser Ziel, das Lernen in Gemeinschaft zu ermöglichen, und er ist auch Initiator vieler Veranstaltungen", fügte Küppersbusch hinzu. Die ersten Neuanschaffungen waren für die 180 Grundschüler gestern bereits greifbar: So wurden von rund einem Fünftel der Spendensumme bereits Pausenspielgeräte angeschafft, die sogleich den Bewegungsdrang weckten - und auch die Neugier: Lagen doch auch Spielsachen auf dem „Gabentisch", deren Funktion dem agilen Nachwuchs noch unbekannt war. Ein Großteil des Geldes wird wieder für das Gastspiel der theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück unter dem Motto „Mein Körper gehört mir" verwendet. Selbstbewusstsein steht auch bei einem zweiten Projekt im Vordergrund, das vom Förderverein unterstützt wird: die nun wieder anstehenden Selbstbehauptungskurse für die Dritt- und Viertklässler. Angeschafft wurden ferner eine Gitarre, eine physikalische Experimentierbox sowie Bänke für den Montagmorgen-Sitzkreis der Jahrgangsstufen 1 und 2.

Barbara Marx freute sich über die Freude der Schülerinnen und Schüler und erklärte, der Forderverein wolle auch Vorbild sein, indem er zeige: „In Gemeinschaft kann man viel schaffen!" Die nächste Aktion, mit der wieder Geld in die Vereinskasse gespült werden soll, steht am Samstag, 9. April, 14 bis 16 Uhr, in der Turnhalle Kredenbach an: der beliebte Bike-Basar.

Damit die rund 100 Fahrschüler auch morgens an der Dr.-Stelbrink-Straße und mittags bzw. nachmittags wieder zu Hause sicher ankommen, setzt die Offene Ganztagsschule nun, wie vor ihr schon die Grundschule Müsen, auf so genannte Buslotsen. Das sind zurzeit zehn Viertklässler, die von Polizeihauptkommissar Dirk Setzer und Lehrerin Birgit Kirschner im Vorfeld theoretisch und auch praktisch geschult wurden. Seit einer Woche nun treten sie in leuchtenden Lotsen-Uniformen den Schul- und Heimweg an, kümmern sich an der Haltestelle und auch im Bus um die Sicherheit ihrer Mitschüler. „Das ist ein Ehrenamt für die Kinder, das außerhalb des Unterrichts stattfindet", betonte Setzer.

„Wir passen auf, dass keiner Quatsch macht", erklärte eine Lotsin. Sollte dies dann aber doch der Fall sein, gebe es ein, zwei mündliche Verwarnungen. Nutzt dies alles nichts, wird der Name notiert, folgt ein Einzelgespräch mit der Lehrerin. „Die Schüler sollen schon merken, dass ihr Fehlverhalten Folgen hat", erläuterte Birgit Kirschner. Schlimmstenfalls könne der Busfahrer auch mal - vorübergehend - die Busfahrkarte einziehen. Dies sei aber noch nicht vorgekommen.

Den Eltern wurden die Schulbusregeln ausgehändigt; sie mussten unterschreiben, dass sie diese mit ihren Kindern gelesen und besprochen haben. Dirk Setzer jedenfalls ist überzeugt, dass das Programm Früchte trägt: Schon nach der ersten Woche registrierte er ein deutlich vernünftigeres Verhalten. Nun werden bald Drittklässler mit in den Reigen der Lotsen aufgenommen - damit das Projekt auch im nächsten Schuljahr nicht auf der Strecke bleibt.