14.03.2011

Glücksschweinchen und Blumen

FERNDORF. Abschluss der Umbaumaßnahme an der Kindelsbergschule gefeiert. Die Neuerörfrtung ist mit einer Veränderung der inhaltlich-pädagogischen Ausrichtung der Schule einhergegangen.

sib • Mit einem Tag der offenen Tür feierten Lehrer, Schüler, Eltern und Freunde den Abschluss der Umbaumaßnahmen an der Kindelsbergschule. Innerhalb des vergangenen halben Jahres waren eine neue Mensa mit Platz für 30 Personen und ein Betreuungsraum entstanden (die SZ berichtete). Der Tag diente dazu, die Übermittagsbetreuung vorzustellen, aber auch die Einrichtung selbst mit dem Schwerpunkt Berufsorientierung.

„Heute ist ein guter Tag für die Kindelsbergschule. Aber der gute Tag hatte einen langen, zum Teil holprigen und somit ereignisreichen Vorlauf", blickte Rektor Walter Schwenke in seiner Eröffnungsansprache zurück. Durch das 1000-Schulen-Programm des Landes Nordrhein-Westfalen, das öffentliche Mittel für bauliche Investitionen in Ganztagsangebote und pädagogische Übermittagbetreuung bereit stellte, sollte die Maßnahme an der Kindelsbergschule gefördert werden. Eingereicht wurde ein Konzept mit einem Gesamtvolumen von 235 000 Euro. Schulausschüsse, Räte und Zweckverband stimmten zu, aber durch die Inklusionsdiskussion wurde der Umbau erst einmal auf Eis gelegt. Es wurde neu gerechnet und schließlich der Zuschuss für ein Investitionsvolumen von 200 000 Euro gewährt. Schwenke bezeichnete die Entscheidung als mutig und richtig. So lange es eine Förderschule für Hilchenbach und Kreuztal gebe, müsse diese auch optimal ausgestattet sein, um optimal arbeiten zu können.

Nach den Herbstferien begann der Umbau. Neben der Mensa und dem Betreuungsraum entstand ein neuer Computerraum. Ebenfalls umgesetzt wurden eine neue Beleuchtung, Anstricharbeiten, eine neue Decke für den Hausaufgabenraum, die Flur-Renovierung, diverse Brandschutzmaßnahmen sowie die Vernetzung der Klassen im Altbau. Seit drei Wochen wird die neue Mensa genutzt; die Zahlen beim Mittagessen sind im Steigen begriffen. Schwenke bedankte sich bei den verschiedenen Akteuren, die mit der Schulumstrukturierung befasst waren, mit Glücksschweinchen und Frühlings-Blumensträußen. Dazu bat er Kreuztals Bürgermeister Walter Kiß, Stadtbaurat Eberhard Vogel, Bauleiter Michael Stötzel, den Architekten Frieder Bosch, Silke Achenbach vom Schulamt, den Elektriker Burkhard Müller sowie Margitta Nass als „gute Seele" des Hauses, zu sich.

Nach Wochen mit viel Baulärm und jeder Menge Staub sei es nun endlich geschafft, und die neu entstandenen Räumlichkeiten könnten von allen genutzt werden, führte der stellv. Landrat Jürgen Althaus aus. Die Schulgemeinde könne froh und stolz sein auf eine Schule, in der gute Voraussetzungen für eine iJbermittagbetreuung und für ein Ganztagsangebot geschaffen worden seien. Natürlich sei man sich beim Kreis darüber im Klaren, dass es für Förder- und Hauptschüler immer schwieriger werde, einen eigenen Weg zu finden in einer immer komplexeren Berufswelt. Deshalb beteilige sich der Kreis mit Maßnahmen wie dem Projekt „Eintopf" und dem Lehrgang „Haus der Berufsvorbereitung" an der Unterstützung.

Bürgermeister Walter Kiß sprach von einem schönen Tag für die Kindelsbergschule. Die Neueröffnung sei mit einer Veränderung der inhaltlich-pädagogischen Ausrichtung der Schule einher gegangen, die Ganztagsbetreuung könne nun in angemessenen Räumlichkeiten erfolgen. Nach dem Umbau bei teils weiter laufendem Schulbetrieb könnten künftig sogar die Kleinsten vom angrenzenden Kindergarten mit über die Mensa verpflegt werden. „Wir sehen als Städte eine Zukunft für die Förderschulen - sie wird es immer geben, gleichberechtigt mit den Regelschulen", sagte Kiß.

Schulpflegschaftsvorsitzende Elke Fornasier freute sich darüber, dass die Schule mit ihren über 45 Jahren sozusagen in ihrem besten Alter sei. Die Eröffnung wurde umrahmt von Beiträgen der Musikschule Kreuztal unter Leitung von Wolfgang Hauptmann. Die vierte Klasse hatte eigens für den Tag das Gedicht „Herzlichen Glückwunsch" vorbereitet. Im Anschluss an die Feierstunde konnte sich jeder die neu gestalteten Räume anschauen. In der Mensa gab es türkische Spezialitäten, Würstchen und Torten. Die Berufsorientierung der Schule wurde in Form einer Powerpoint-Präsentation dargestellt. Spieleaktionen, Theatervorführungen, eine Disco, eine Tombola mit 370 Preisen, Aktionen der Polizei sowie eine Schminkecke ergänzten die Angebotspalette.