27.03.2011

Lange-Comeback und Tabellenführung ausgebaut

Spiele gegen ein abgeschlagenes Schlusslicht können entspannte Angelegenheiten, sie können aber auch zum Alptraum werden. In der Kreuztaler Stählerwiese hat der TuS Ferndorf bei seinem 39:18 (19:9)-Erfolg gegen die TSG Hatten-Sandkrug die entspannte Variante gewählt.

"Weil wir von Anfang an heiß waren", wie es Trainer Caslav Dincic nach diesen einseitigen 60 Handball-Minuten ausdrückte. "Wenn du nicht mit der richtigen Einstellung in so ein Spiel gehst, kann der Schuss nach hinten los gehen." Nun, dieses Schicksal ist dem TuS erspart geblieben, weil er von vornherein klar stellte, wer Herr im Hause ist, dass er die Tabellenführung zu verteidigen gedenkt. Und das möglichst eindrucksvoll.

Wer diesen Part von Beginn an so spielt, der kann sich auf seinen Lorbeeren im Laufe des Spiels ausruhen, dann kann der Trainer all denen Spielpraxis geben, die ansonsten weniger Anteile bekommen. Und beruhigt kann dann auch einem Mann wie Carsten Lange zu einem gelungenen Comeback verholfen werden. Der hat wegen eines Kreuzbandrisses noch kein Spiel in dieser Saison bestritten und unternahm erste Wettkampf-Schritte, nachdem Caslav Dincic ihn in der 46. Minute aufs Parkett schickte. Das faire Spiel der Gäste, die sich auf ihrer Reise von Niederlage zu Niederlage auch in Kreuztal als sympathische Truppe entpuppten, machten es dem Rekonvaleszenten leicht, seinen Wiedereinstieg mit zwei Treffern zu würzen.

Ansonsten bleibt nicht viel über die Partie zu sagen, die nach 15 Minuten so allmählich in Richtung der Gastgeber lief, als man vom 7:5 binnen vier Minuten zum 12:8 kam. Bis zum Halbzeitpfiff ging es kontinuierlich aufwärts. Nach dem Wechsel vermochte Mirza Sijaric vom linken Flügel ein paar "Zaubertörchen" inklusive Kempa-Trick auf Zuspiel von Julian Schneider zu zelebrieren. Aber alles im Rahmen - man woillte den Gegner nicht vorführen, was auch ein Zeichen von Größe ist. Umso größer war die Freude, als die Kunde von der Altenhagener Niederlage gegen Minden II herüber kam. Drei Punkte Vorsprung für den TuS also, dessen Titelträume Gestalt annehmen.

Wie es dann sein wird, wenn es wirklich so kommt - nun, darüber wird noch zu reden sein. Der Reiz eines möglichen Zweitliga-Aufstiegs wird abgewogen gegen die Risiken. Man macht sich Gedanken, bezieht Zuschauer, Fans und Freunde mit ein. Und wird zu einer Lösung kommen.  

TuS Ferndorf - TSG Hatten-Sandkrug 39:18 (19:9).

Ferndorf: Hamers, Rottschäfer; Krause, Alen Sijaric (4), Schneider (2), Lerscht (7), Aust (5/4), Dettling (6), Hilger (2), Klatt (4), Feldmann, Lange (2), Mirza Sijaric (6), Rommelfanger (1).

Hatten-Sandkrug: Steffens; Schimpf, Rabe, Schinnerer (3), Menkens (4), Kolpack, Mitschke (3/2), Stein, Schilke (3), Smarsli (4), Kieselhorst (2).

Schiedsrichter: Köppl/Krispenz (Bingen/Wiesbaden).

Zuschauer: 900.