08.12.2011

Thyssen-Krupp Bausysteme - Mitbewerber an Unternehmen interessiert

Eichen/Essen. Die Sparte "Bausysteme" von Thyssen-Krupp Steel Europe soll verkauft werden. Offenbar gibt es bereits Interessenten.

js - Das Unternehmen Thyssen-Krupp Steel Europe (TKS) hält an den Verkaufsplänen für seine Produktionssparte "Bausysteme" fest. In seiner Sitzung in Essen am Mittwoch machte der Aufsichtsrat des Thyssen-Krupp-Konzerns nicht nur den Rücktritt von Ekkehard Schulz zum Thema, sondern auch die im Oktober angekündigte Trennung des europaweit tätigten 780-Mann-Betriebs mit Hauptsitz in Eichen. Das bestätigte TKS-Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Otto im Gespräch mit der Siegener Zeitung.

Mitbewerber haben Interesse an Thyssen-Krupp Steel Europe
Zustimmungspflichtig seien die Verkaufspläne in der aktuellen Phase noch nicht, erklärte Otto. Der Aufsichtsrat des Konzerns müsse erst dann grünes Licht geben, wenn sich die Auswahl auf konkrete Käufer zuspitze. Dies sei noch nicht der Fall. Dennoch bringe er positive Signale mit ins Siegerland, so Otto. "Unsere Marktmitbewerber haben hohes Interesse an unseren Bausystemen." Dies sei ein "erfreulicher Indikator". Derzeit werde eine Begleitkommission für den Verkaufsprozess zusammengestellt, bestehend aus Vertretern der Arbeitgeber- und -nehmerseiten. Diese werde die Anfragen möglicher Käufer prüfen und "auf Augenhöhe ausloten". Nach wie vor strebe die Konzernleitung eine "Best-Owner-Lösung" an, sprich: Nicht der Erstbeste bekommt den Zuschlag, sondern derjenige, der die besten Konditionen und Zukunftsperspektiven für das Unternehmen mitbringt.

Gutes zurückliegendes Geschäftsjahr: Sonderzahlung für Mitarbeiter
Für TKS Europe, zu dem die Standorte in Eichen und Ferndorf zählen, hat Otto gute und schlechte Nachrichten im Gepäck, die am Donnerstag Thema einer Betriebsversammlung sein werden, zu der auch TKS-Vorstandsmitglied Dr. Jost Massenberg in Eichen erwartet wird. "TKS Europe hat im vergangenen Geschäftsjahr das beste Ergebnis der TKS-Gruppe abgeliefert", erklärte Wolfgang Otto. Dies bedeute auch für die Siegerländer Beschäftigten noch im Dezember eine Sonderzahlung von über 1500 Euro pro Person (Azubis bekommen dies anteilig ausgezahlt).

Laufendes Geschäftsjahr bei Thyssen-Krupp Steel weniger erfolgreich
Für das seit Oktober laufende neue Geschäftsjahr hingegen sehe es "nicht so rosig" aus. Dies werde in den kommenden Monaten - noch bis zum Frühjahr - "umfangreiche Produktionsstillstände" vor allem in der Feuerverzinkung nötig machen. Personelle Konsequenzen seien aber derzeit nicht zu erwarten. Auch Kurzarbeit stehe noch nicht an: Es solle versucht werden, die Durststrecke mit "Schichtanpassungen und sozial verträgliche Arbeitszeitmodellen abzufedern".