07.03.2011

TuS Ferndorf ist Spitzenreiter

Hille. Sechs Tore Vorsprung hatte das Dincic-Team zur Halbzeit. Dann schlug LIT Nordhemmern/Mindenerwald zurück. Doch die Siegerländer spielten ihre Erfahrung aus.

geo - "Spitzenreiter, Spitzenreiter - he, he!" Das skandierten die rund 50 Fans des TuS Ferndorf, die den weiten Weg aus dem Siegerland bis ganz kurz vor die niedersächsische Landesgrenze auf sich genommen. Nur noch ein paar Gülle-Wiesen lagen dazwischen, als der TuS am Sonntagabend sein Nachholspiel bei LIT Nordhemmern/Mindenerwald letztlich souverän mit 34:28 (17:9) gewann und damit offiziell die Tabellenführung in der 3. Handball-Liga West von der TSG Altenhagen/Heepen übernahm.

Dincic-Team hellwach
Der Weg hatte sich gelohnt, denn das Team von Trainer Caslav Dincic präsentierte sich von der 1. Minute an hellwach und startete in der Grundschulsporthalle Hille vor 350 Zuschauern furios: 6:0 stand es nach zehn Minuten, und erst in der 12. Minute glückte den konsternierten Gastgebern der erste Treffer. Ferndorfs Deckung packte entschlossen zu und ließ vor allem den mit Zweitliga-Doppelspielrecht ausgestatteten Jens Wiese (3 Tore) nicht zur Entfaltung kommen. Und der groß angekündigte serbische WM-Bronzemedaillengewinner Branko Kokir, erst vor zwei Wochen aus dem Handball-Ruhestand verpflichtet, erwies sich eher als "Papiertiger".

Peter Dettling hatte Glanztag erwischt
Sehr agil präsentierte sich dagegen der Rückraum des TuS Ferndorf, bei dem der neunfache Torschütze Peter Dettling einen Glanztag erwischt hatte. "Wir haben uns im Rückraum schön bewegt", freute sich der Hesse, der den Löwenanteil aller Treffer für sich verbuchte. Weniger gut lief es dagegen bei Ferndorf auf den Außenpositionen. Dennis Aust war schon in der 1. Minute übel gefoult worden und wirkte aufgrund einer Oberschenkelprellung stark gehandicapt. Aber mit einem starken Max Hamers im Tor baute der TuS seine Führung bis zur Pause auf 17:9 aus.

LIT riskierte alles
Doch der Pausenpfiff unterbrach den Siegeszug vehement. Dettling: "Uns war klar, dass die nach der Pause volle Kanne gehen würden, aber das die dann so einschlagen, hätte ich auch nicht gedacht", meinte Dettling. Tatsächlich riskierte Nordhemmern alles und verkürzte gegen die verdutzten Gäste bis auf 18:21. Aber genau in dieser Situation zeigte das Dincic-Team Routine und Nervenstärke und zog Nordhemmern mit vier Treffern in Folge den letzten Zahn. Auch Hamers hielt wieder, was so draufkam. Zum 31:23 war der alte Acht-Tore-Abstand von der ersten Hälfte wieder hergestellt, am Ende schaukelte man den Sieg und die Tabellenführung locker über die Zeit. Danach aber hatte es die TuS-Delegation eilig, denn Chirurg Stelzenbach, am Sonntag wieder ein Kämpfer vor dem Herrn, musste zum Klinik-Nachtdienst. Alle anderen haben übrigens rosenmontagsfrei - die rheinische Fraktion wird es freuen.

TuS Ferndorf: Hamers, Rottschäfer - Dettling (9), Feldmann (7/3), M. Sijaric, Stelzenbach, Rommelfanger (alle 3), Aust (3/1), Lerscht, Klatt (je 2), Alen Sijaric, Hilger (je 1).