18.09.2011

TuS Ferndorf müht sich zum ersten Sieg

Für den TuS Ferndorf hat die Drittliga-Saison nun also auch begonnen - zumindest, was das Sammeln von Punkten angeht. Die zweite Welle des VfL Gummersbach kam den Nordsiegerländer Handballern gerade Recht, um trotz des schon leicht angeschlagen wirkenden Ferndorfer Nervensystem den ersten Sieg im dritten Spiel zu ermöglichen. Mit 31:18 (13:8) fiel der deutlich aus - "überdeutlich...", wie Trainer Caslav Dincic urteilte.

Er hatte auch bemerkt, dass längst nicht alles stimmte im Spiel seiner Mannschaft, dass bei diesmal recht gut stehender 3:2:1-Deckung das Angriffsspiel zu wünschen übrig ließ. Gut für den TuS, dass die jungen Gäste aus dem Bergischen in dieser Hinsicht noch um einiges schwächer agierten, ansonsten wären die munteren Fehlwürfe der Aust, Allendörfer und Co gewiss bestraft worden. Die Gummersbach hatten sich wahrlich nicht mit Zielwasser gestärkt. Allein zehn Würfe über die Querlatte waren zu registrieren. Damit kann in der dritten Liga auf Dauer kein Spiel offen gehalten werden. Únd irgendwann nutzt dann auch ein - wie der TuS an diesem Abend - nur mittelmäßiger Gegner die Gunst der Stunde, indem er einen viel zu hohen Sieg einfährt.

Nun, daraus ist den Ferndorfern gewiss kein Vorwurf zu machen. In den letzten 13 Minuten wurden die Aktionen auch durchweg sicherer. Da gelang den Gästen gar nichts mehr, und die Konter des TuS fanden immer mehr ihr Ziel. Vom 18:14 (47.)  bis zum 25:15 (55.), das Dario Schöttler unter dem Jubel der 1000 Fans in der Halle wuchtig vom Kreis markierte, tauchten die Gummersbacher schier ab, waren sie der "Ferndorfer Walze" nicht mehr gewachsen. Ein Lob an die Fans, die mit Pauken und Trompeten auch die Phase überstehen halfen, als es trotz aller Gummersbacher Unzulänglichkeiten eng zu werde drohte. Die Zuschauer haben ein Gespür dafür entwickelt, wann sie wie eine Wand hinter dem Team stehen müssen. In den sechs Minuten zwischen der 41. und 47. mussten sie es dringend.

Denn nach dem Treffer zum 17:14 wollte nichts mehr klappen. Siebenmeter von Dennis Aust und Michael Feldmann verfehlten ihr Ziel, der Konterversuch von Aust endete bei Keeper Lukas Puhl, aus der Distanz blieben die Versuche stecken. Es war zwischenzeitlich der Wurm drin, das Tor vernagelt. Vier, fünf Mal bot sich den Bergischen die Chance, den Rückstand zu verkürzen, das Ferndorfer Nervenkostüm weiter anzukratzen. Gut, dass Max Hamers, nach ausgestandener Rückenblessur ins Tor zurückgekehrt, die Ruhe bewahrte. Drei seiner Paraden in dieser Phase und die schon angedeuteten Versuche, die den Kasten verfehlten, bewahrten den TuS davor, den erkämpften Vorsprung schrumpfen zu lassen.

Die Gummersbachér verzweifelten am Ende an den eigenen Fehlern, schwächten sich obendrein durch die Roten Karten gegen den noch sichersten Schützen, Adrian Rother, und Dirk Schumacher selbst und kamen noch nicht mal mehr für Ergebnis-Korrekturen in Frage. Den TuS baute das auf. Er zog davon - auch, weil Tim Hilger fortan die Aufgabe des Siebenmeterschützen übernahm und auch von den Außenpositionen getroffen wurde. Die Schwächen des Rückraums, in dem der verletzte Peter Dettling vermisst wurde, wurden durch sechs Tore von Carsten Lange und fünf von Jonas Faulenbach nur unzureichend überdeckt. Mario Allendörfer und Dennis Aust laufen ihrer Form hinterher. "Vielleicht nahm Dennis auch ein bisschen Rücksicht auf seinen alten Verein, denn er hat ja auch mal in Gummersbach gespielt", versuchte Caslav Dincic seine Leistung mit einem Scherz zu kaschieren,

TuS Ferndorf - VfL Gummersbach II 31:18 (13:8).

Ferndorf: Hamers; Schöttler (1), Alen Sijaric (2), Schneider (1), Faulenbach (5), Aust (5/1), Hilger (3/2), Feldmann (3/1), Lange (6), Mirza Sijaric (4), Stelzenbach, Allendörfer (1).

Gummersbach: Puhl; Winczek, Mladenovic (2), Schumacher (3/1), Wilhelm (3), Multhauf (3), Anic, Schmitz (3), Orlowski (1), Rother (3), Mayer.

Schiedsrichter: Roos / Werner (Budenheim)

Zuschauer: 1000.