03.04.2011

TuS Ferndorf verteidigt Vorsprung

Kreuztal. Der TuS Ferndorf führt weiter unangefochten die Tabelle der 3. Handball-Liga West an. Garant war ein allerdings schwer erkämpfter 32:27-Sieg über HSE Hamm - angesichts arger Personalnöte auch ein Sieg des Willens.

Gemischte Gefühle auf der Ersatzbank des TuS Ferndorf: unser Bild aus der spannenden Partie gegen HSE Hamm zeigt (von links): Julian Schneider, Ceven Klatt, Trainer Caslav Dincic und Mirza Sijaric. Foto: rita

geo-Carsten Lange und Christian Rommelfanger mit Fieber im Bett statt in der Stählerwiese, auch bei Tim Hilger war das Thermometer am Samstag in die Höhe geschossen. Aber der Abwehrhaudegen quälte sich ins Trikot. Da auch Christian Stelzenbach noch wochenlang ausfällt, lief der TuS Ferndorf in seinem Heimspiel gegen den HSE Hamm buchstäblich auf den "Felgen" - unrund nämlich und ohne die gewohnte Sicherheit im Spiel, hielt aber durch und muss jetzt noch einmal vor der Osterpause auf die Zähne beißen.

Dincic lobt Tim Hilger
"Ohne Tim Hilger und Christian Stelzenbach fehlen uns in der Abwehr 30 Prozent. Tim hätte nicht spielen dürfen, aber er wollte unbedingt", schilderte Trainer Caslav Dincic die gemeinsamen Überlegungen zweier Männer, denn die Gäste aus Hamm kamen immer wieder über den Kreis (Sebastian Dreiszis warf von dort sieben Tore) zum Erfolg. Mit Hilger ging das Hamm in der zweiten Hälfte nicht mehr so locker "aus der Hüfte".

Nur einmal wurde es eng
So verteidigte Ferndorf auch dank zweier sehr guter Torhüter immer wieder seinen knappen Vorsprung, führte über die gesamte Spielzeit, durfte sich aber eben auch nie sicher fühlen. Dazu war die eigene Wurf- und Passausbeute einfach zu katatstrophal an diesem Abend, der trotz sommerlicher Temperaturen wieder 1000 Zuschauer in die Sporthalle Stählerwiese gelockt hatte. Ganz eng wurde es nur einmal, als Hamm auf 19:20 verkürzte. Dann wehrte Rottschäfer ab, Aust schoss den Konter an die Latte, aber Mirza Sijaric setzte nach und machte das 21:19!

Michael Lerscht sogar als Kreisläufer
Dennis Aust hatte bei der "Verballer-Lotterie" den Haupttreffer gezogen, trotz seiner am Ende noch 5/1 Treffer verzweifelte der Liga-Torjäger an sich und Gäste-Keeper Veit Lichtenegger. Aber auch Ceven Klatt hatte kein Glück. Das führte zu kuriosen Aufstellungsvarianten beim TuS. Am Ende spielten mal Tim Hilger und mal Michael Lerscht Kreisläufer - öfter mal was Neues! Die Sijaric-Brüder mussten alle Außenpositionen bekleiden, im linken Rückraum spielten Frieder Krause und Julian Schneider und auch Michael Feldmann. "Wir haben schon die gesamte Saison Verletzungen und Ausfälle irgendwie kompensiert. Das zeichnet uns aus", befand Michael Lerscht und fasste damit tatsächlich den zwar unterhaltsam-spannenden aber nicht wirklich guten Handball-Abend in einem Satz zusammen.

Ein Traumtor von Mirza Sijaric
Trotz vieler technischer Fehler und Fehlwürfe erlebten die Zuschauer auch noch ein sensationelles Highlight, über das Torhüter Max Hamers urteilte: "Das müssen wir auf jeden Fall You Tube einsenden. das war einfach sensationell. Was war geschehen? In der 56. Minute, "Brüderchen" Alen verbüßte gerade die einzige Zeitstrafe des TuS Ferndorf, "verabredeten" sich Lerscht und Mirza Sijaric per Blickkontakt zum "Kempa-Trick". Der kleine Linksaußen war aber etwas zu flink abgesprungen, löste das "Problem" aber mit einer unglaublichen Rückwärts-Einwärts-Drehung, gefolgt von einem "blinden" Rückhandschuss ins Netz, der die Zuschauer zu Beifallsstürmen hinriss. "Wenn nichts läuft, machen wir das schon mal, auch im Training Meistens ist dann der Trainer sauer. Aber diesmal war er ja drin", berichtete der Zirkus-Schütze nachher schelmisch.

TuS Ferndorf: Hamers, Rottschäfer - Lerscht (7), M. Sijaric (6), Dettling (5), Feldmann (5/2), Aust (5/1), Krause, Klatt, A. Sijaric, Schneider (je 1).