24.01.2011

TuS Ferndorfs "Pack-zu"-Kommando

Kreuztal. Der TuS Ferndorf hat vor nahezu ausverkaufter Halle das Verfolger-Duell der 3. Handball-Liga West gegen den OHV Aurich überzeugend mit 28:22 gewonnen.

geo- Die "Hütte" war voll, die Trommler von der Nordsee und vom Fuße des Kindelsberges hauten auf die Pauke was die Trommelfelle zuließen, und am guten Ende erhoben sich fast 1200 Zuschauer von den Sitzschalen, um stehenden Applauses den 28:22-Heimsieg des TuS Ferndorfs im Verfolger-Duell der 3. Handball-Liga West zu feiern. Den Interview-Marathon überstanden die euphorisierten Spieler noch problemlos, aber es ist gut möglich, dass ihnen hernach die Kraft fehlte, um sich ohne zittrige Hände von der Qualität der Produkte des Hauptsponsors zu überzeugen.

Bilanovic und de Buhr fehlten
Denn in den 60 Spielminuten hatten sich die Ferndorfer Spieler in der Abwehrarbeit förmlich zerrissen, um der Abteilung Ostfriesen-Attacke einen unangenehmen Arbeitstag zu bescheren. Da dem OHV Aurich in diesem wichtigen Verfolger-Duell neben dem verletzten Spielertrainer Dusko Bilanovic auch Linkshänder und Jugend-Nationalspieler Renke de Buhr (Klassenfahrt) fehlte, gingen den Gästen in der zweiten Hälfte die Ideen aus, um dem nicht eine Sekunde lang nachlassenden "Pack-zu"-Kommando aus Ferndorf mit ausreichend Torerfolgen beizukommen.

Selbstvertrauen schier unerschütterlich
Die Mannschaft von Bilanovics Landsmann, TuS-Trainer Caslav Dincic, musste zwar zu Beginn der zweiten 30 Minuten noch schlucken, dass Aurich den 10:13-Pausenrückstand egalisierte und sogar 15:14 in Führung ging, aber das Selbstvertrauen der TuS-Mannschaft war schier unerschütterlich: "Die gute 1. Halbzeit hat uns Sicherheit gegeben, so wussten wir auch zu Beginn der zweiten Hälfte, als es mal nicht so lief, dass wir uns am Ende durchsetzen würden", meinte Kreisläufer Christian Stelzenbach, der zuvor viel einstecken musste von der hünenhaften Innenverteidigung der Auricher, selbst aber auch mit aller Wucht drei Treffer erzielt hatte. So war der Käse ab der 44. Minute praktisch gegessen, als Ferndorf zum 19:16 wieder den alten Abstand hergestellt hatte.

Rommelfanger und Sijaric trafen 14 mal
Besonders erfolgreich war am Samstag die "Mitte-links"-Koalition des TuS mit dem endlich wieder erstarkten Christian Rommelfanger und dem wuseligen Mirza Sijaric. Beide zusammen erzielten die Hälfte aller TuS-Tore und machten damit auch die leichte Schwäche der "Mitte-rechts-Fraktion wett (Dettling, Aust), die diesmal zusammen nur auf fünf Treffer kamen. Neben dem exzellent die Abwehr organisierenden Tim Hilger trumpfte auch Michael Feldmann auf, der diesmal sogar für die meisten Siebenmeter verantwortlich zeichnete.

Hamers im Tor mit starker Leistung
Neben dem unbändigen Siegeswillen gab es mit Torhüter Max Hamers aber noch den eigentlichen Gewinner des Abends zu bestaunen, der serienweise Ostfriesen-Geschosse parierte und so ein gerüttelt Maß Anteil daran hatte, dass der nach Minuspunkten zuvor punktgleiche Kontrahent so wenig Tore gegen den TuS erzielte, wie zuvor nur ein anderes Team - der TuS Wermelskirchen. Und zu dem führt die nächste Reise des TuS Ferndorf am Sonntag.

TuS Ferndorf: Hamers - Rommelfanger (9), M. Sijaric (5), Feldmann (5/3), Aust (4/1), Stelzenbach (3), Dettling (1), A. Sijaric (1).
OHV Aurich: Anders, Arends - Kress (5), Ladwig (4), Padeken (4/1), Janssen (3), Behrends (3), Seidler, Arndt, Oldewurtel (je 1).