13.01.2011

U3-Ausbau: Tälerlösung vorgeschlagen

Kreuztal. In einer Sondersitzung wird der Kreuztaler Sozialausschuss am Mittwoch, 19. Januar, ab 17 Uhr in der Weißen Villa über den Ausbau des Betreuungsangebots für Kinder unter drei Jahren beraten.

In dem vorgelegten 83-seitigen Handlungskonzept spricht sich die Verwaltung für die „Tälerlösung“ aus. Demnach sollen Schwerpunkteinrichtungen geschaffen werden, in denen zusätzlich zu den bisher vorhandenen Gruppen jeweils eine eigenständige U3-Gruppe angegliedert wird. Als Standorte sind im Stadtzentrum der Kindergarten Hessengarten (16 Plätze), im Ferndorftal der Ferndorfer Kindergarten „Maluma“ (10) – der auf zwei Gruppen erweitert wird; im Heestal der evangelische Kindergarten Fellinghausen (16) und in Buschhütten der Kindergarten Schulstraße (16) vorgesehen.

Krombacher Schule wird Kindergarten
Für die drei nördlichen Stadtteile soll das Grundschulgebäude in Krombach als Standort für 22 betreute U3-Kinder dienen, davon zehn in einer Gruppe, die anderen zwölf in den beiden Gruppen des bisherigen Kindergartens, der seinen bisherigen Standort aufgibt und im Sommer 2012 ebenfalls dort einzieht.

An Investitionskosten rechnet die Stadt für ihre eigenen Einrichtungen mit 1,6 Millionen Euro. Die dicksten Brocken sind: 488 000 Euro für An- und Umbau am Hessengarten, 628 000 Euro für Umbau des Kindergartens Buschhütten und 311 500 Euro für den Kindergarten Regenbogen. Maluma in Ferndorf soll zwei Räume in der angrenzenden Kindelsberg- schule dazubekommen, die für 145 000 Euro umgebaut werden. Der Eigenanteil der Stadt für alle Maßnahmen einschließlich der Umbauten in den übrigen Kindergärten wird 650 000 Euro betragen.

Die Stadtverwaltung kam bei Erstellung ihres Konzepts zu der Erkenntnis, dass die Standards vor allem in den städtischen Tagesstätten „in einigen Bereichen nicht mehr genügen“ und dort Nachholbedarf bestehe. Auch wenn sich in der Zukunft die Anforderungen an Strukturen, Umfang und Qualität der Kinderbetreuung weiter verändern, müsse dies stets in Übereinstimmung mit dem wirtschaftlichen Leistungsvermögen der Stadt geschehen.

Nicht genügend Tagespflegepersonen
Die Bedarfsplanung des Kreisjugendamtes weist in Kreuztal für das Jahr 2013 insgesamt 828 Kinder bis zu 3 Jahren aus. Um 32 Prozent zu erreichen, müssen somit 265 Betreuungsplätze geschaffen werden, davon 185 Betreuungsplätze in Tageseinrichtungen (70 Prozent) und 80 Plätze in Tagespflege (30 Prozent). Geplant sind für die Kreuztaler Tageseinrichtungen aber insgesamt 198 Plätze. Denn derzeit gibt es in Kreuztal nicht genügend ausgebildete Tagespflegepersonen. Daher ist der Aufbau eines Netzwerks geplant; ein erstes Treffen findet im Februar statt.