20.07.2011

Vorbildliche Sanierung eines denkmalgeschützten Gebäudes in Ferndorf

In Ferndorf erstrahlt seit Anfang Juli die neue Fassade des denkmalgeschützten Gebäudes „Marburger Straße 146“. Die Eigentümer Bärbel und André Rosmüller renovierten in Absprache mit der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Kreuztal und dem Amt für Denkmalpflege des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe die zur Straße gelegene Schieferfassade sowie die Ost- und die Westseite des Gebäudes.

Da der kunstvollen Verschieferung an der Straßenfront mitsamt den älteren Fensterrahmen ein besonderer Denkmalwert zukommt, wurde bei der Renovierung insbesondere auf die Erhaltung dieser kunstvollen Verschieferung geachtet. Die Arbeiten wurden von einer Schreinerei aus Krombach sowie einem Kreuztaler Dachdeckerbetrieb übernommen, die ihre Arbeiten sehr engagiert ausführten und sich der Erhaltung des denkmalwerten Charakters durchaus bewusst waren.

Ein besonderes Augenmerk sollte auch auf die Zuwendung zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung der Bezirksregierung Arnsberg gerichtet werden. Diese Zuwendungen können Privatpersonen für die Erhaltung, Instandsetzung und Gestaltung von Gebäuden in ländlichen Orten erhalten, wenn es sich um erhaltenswerte und Ortsbild prägende Objekte handelt. Gefördert werden bauliche Maßnahmen, die das äußere Erscheinungsbild des Objektes beeinflussen. So konnten im Fall der Familie Rosmüller insgesamt 30 % der Kosten durch die Bezirksregierung in Arnsberg gefördert werden.

Auch das Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes NRW hat angekündigt, zukünftig wieder Fördermittel für den Denkmalschutz bereit zu stellen.

„Dieses Vorhaben kann ich nur befürworten. Bereits jetzt stellt die Stadt Kreuztal für den Denkmalschutz 6.500 € jährlich bereit. Über eine Aufstockung dieses Betrages wird der Rat nach Bekanntgabe der genauen Fördersumme beraten. Es ist ein Anliegen von Politik und Verwaltung, das Engagement für erhaltenswert Denkmäler zu würdigen“, so Bürgermeister Walter Kiß.

Bei dem Gebäude „Marburger Straße 146“, das im Volksmund als "Schmetts Haus" bekannt ist, handelt es sich um ein zweigeschossiges Fachwerkhaus im historischen Ortskern von Ferndorf. Das genaue Baujahr des Hauses ist nicht bekannt. Nach den noch vorliegenden Entwurfsplänen ist es wohl in den Jahren kurz nach 1800 errichtet worden, zumindest ist es schon im Urkataster von 1835 eingezeichnet. Ehemals landwirtschaftlich genutzt, war hier zwischenzeitlich eine Schmiede sowie später eine Bäckerei untergebracht.

Errichtet wurde es durch Ludwig Lorsbach als zweigeschossiges klassizistisches Wohnhaus mit angefügtem Stallteil. Von der Geschichte des Hauses ist soviel bekannt, dass die Erben des Hufschmieds Thomas Lorsbach (1785 - 1845) ihre Schmiede 1847 verkauften. Der Schwiegersohn Jakob Denker kaufte sie und richtete dort eine Bäckerei ein. Die Schmiede lag in einem eigens errichteten, heute nicht mehr vorhandenen Gebäude neben dem Wohnhaus.