27.09.2012

2. Handball-Bundesliga: Nach Pokal-Coup Kräfte bündeln

Kreuztal. Nach dem Überraschungssieg in der 2. DHB-Pokalrunde beim EHV Aue wartet auf den TuS Ferndorf am Sonntag die nächste Prüfung in der 2. Handball-Bundesliga.

geo - Sie machten die "Welle", und sie bedankten sich damit bei den allertreuesten Fans, die den TuS Ferndorf bis ins tiefe Erzgebirge hinein unterstützt hatten. Denn natürlich hatten auch die TuS-Spieler ein Gespür dafür bekommen, was es heißt, an einem Werktag "mal eben" nach Aue und in der Nacht gleich wieder zurück zu fahren. Gerade deshalb kam der optische Dank der siegreichen "Pokal-Helden" bei den 20 Anhängern der "Füchse", der "Brigade" und weiterer Fans besonders gut an.

Trainingsfrei zum Ausschlafen
Die erhielten dann am Mittwoch erst einmal trainingsfrei von Trainer Caslav Dincic: "Da sind mehrere Spieler dabei, die heute wieder arbeiten müssen und nur wenig Schlaf hatten. Deshalb lassen wir das Mittwochs-Training ausfallen und konzentrieren uns ab Donnerstag auf die nächsten Aufgaben", erklärte Trainer Caslav Dincic seine Maßnahme, die Kräfte nun für das Aufsteiger-Duell der 2. Handball-Bundesliga am Sonntag um 18 Uhr gegen die SG Leutershausen zu bündeln..

Auslosung der 3. Runde am Dienstag
Vielleicht muss auch am kommenden Dienstag etwas anders oder gar nicht trainiert werden. Denn dann findet um 18.45 Uhr in Gummersbach die Auslosung der 3. Runde im DHB-Pokal statt. Vor dem VfL-Heimspiel in der Bundesliga gegen den HSV Hamburg sollen die 16 Paarungen der 3. Runde gezogen werden. Die Auslosung soll laut HBL im Internet live übertragen werden, Verhandlungen laufen noch. Neben den 14 Teams, die wie Ferndorf die 2. Runde überstanden haben, greifen nun auch alle 18 Erstligisten ins Geschehen ein.

Der TuS Ferndorf hat als ehemaliger Drittligist zumindest beste Aussichten auf ein Heimspiel am 24. Oktober, mit ein bisschen Glück könnte es eine attraktive Partie werden, die auch den Schatzmeister erfreut: zwar kann man beim Handball durch das Weiterkommen keine Reichtümer erwerben wie im Fußball, aber im Lager des Aufsteigers ist jeder Euro willkommen, um die Spielerdecke im Laufe der Saison vielleicht doch noch aufbessern zu können.

Fragezeichen hinter Spiel in Schwerin
Zudem droht ja ein Heimspiel am 9. März wegzufallen, sollte der Spielbetrieb beim insolventen SV Post Schwerin eingestellt werden. Gestern traten die Landeshauptstädter im DHB-Pokal bei der HSG Nordhorn-Lingen an, und sie erteilten auch dem HC Empor Rostock für das Wochenende eine "Antritts-Zusage", denn die Rostocker hatten extra für dieses "Meck-Pomm-Derby" eine größere Halle angemietet. Geschäftsführer Stefan Diestel machte aber über weitere Spiele keine Aussage.

Das ist umso wichtiger als der TuS Ferndorf am 7. Oktober als nächster Zweitligist in Schwerin spielen soll. Da das Amtsgericht Schwerin laut einem Medienbericht auf der Homepage des Vereins auch gestern noch keinen Insolvenzverwalter bestellt hatte, läuft erst einmal alles so weiter wie bisher. Für Ferndorf indes wäre es bitter, die weite Fahrt nach Schwerin angetreten, womöglich gar vor Ort gewonnen zu haben, später aber bei einer Einstellung genau diese Zähler wieder verloren zu haben: Außer Spesen nix gewesen!

Pokalsieg nicht überbewerten
Auch bei der SG Leutershausen betrachtet man das Geschehen in Schwerin argwöhnisch, denn ihren bisher einzigen Punkt holten die Handballer von der Bergstraße gegen Schwerin. 1:7 lautet das Konto der jungen Mannschaft von Ex-Nationalspieler Holger Löhr, der nach der Insolvenz 2006 nach und nach wieder ein schlagkräftiges Team geformt hat.

"Wir haben Spiele von denen gesehen, die spielen wirklich gut, immer schneller Tempo-Handball mit ihren jungen Leuten. Das wird sehr schwer für uns. Wir dürfen auch nicht hergehen und den Pokalsieg in Aue überbewerten. Meine Mannschaft spielte da ohne Druck. Dann klappt meistens alles. Aber am Sonntag um 18 Uhr haben wir Druck", meinte Trainer Dincic, der wie die vielen Fans auf den ersten Heimsieg hofft. Beinahe wäre man im Frühjahr 2011 schon einmal aufeinander getroffen, doch der West-Meister verzichtete bekanntlich aus finanziellen Gründen auf die Aufstiegsrunde und das Duell mit den "Hausenern", die dann in zwei Spielen dem Relegationsteilnehmer der 2. Liga, der HSG Saarlouis, unterlagen.