2. Handball-Bundesliga: Post Schwerin beantragt Insolvenz

Schwerin/Ferndorf. Paukenschlag in der 2. Handball-Bundesliga: Traditionsverein Post Schwerin beantragt heute beim Amtsgericht Schwerin die Insolvenz wegen drohender Zahlungsunfähigkeit.

geo - Damit dürfte der Tabellenfünfzehnte der letzten Saison als erster Absteiger der laufenden Saison in der 2. Handball-Bundesliga werden. Dies wird die Chancen des Aufsteigers TuS Ferndorf erhöhen, da somit nur noch drei weitere Absteiger gesucht werden.

Ergebnislose Verhandlungen
Post-Geschäftsführer Friedrich Diestel hatte den Verein erst am 1. Juli übernommen und bereits vor Saisonbeginn von einer "existenziell bedrohlichen Situation" gesprochen. Offenbar waren bereits Sponsorengelder für die neue Saison in der alten Spielzeit verbraucht worden. Noch am Mittwoch hatte es am Rande des Spiels gegen den Bergischen HC (26:28) Verhandlungen mit einem potenziellen Hauptsponsor gegeben, die jedoch zu keinem Ergebnis geführt hatten.

Etat komplett unterdeckt
Nach einem Bericht auf der Homepage des Vereins kritisierte Diestel die Lizenzierungsvorgaben der Handball-Bundesliga: Noch nie dürfte eine Profi-Mannschaft mit solch einer Unterdeckung in die Saison gegangen sein, dass ein ganzer Jahresetat fehlt. Man fragt sich, wie der SV Post überhaupt die Lizenz bekommen konnte!" Der geplante Etat betrug nach Vereinsangaben 930 000 Euro.

Was wird aus Ferndorfs nächstem Spiel?
Wie es weitergeht, hängt von dem vom Gericht zu bestellenden Insolvenzverwalter ab. Diestel könnte sich vorstellen, dass die Mannschaft "auf alle Fälle noch zum Pokal in Nordhorn und dann in Rostock antritt." Den Zweitliga-Spielbetrieb der Mannschaft will man laut Presseerklärung "so lange wie möglich aufrecht erhalten". Genaueres werde man erst bekanntgeben, wenn ein Insolvenzgutachten vorliege. Dies ist aus Sicht des TuS Ferndorf besonders prekär, denn der bestreitet sein nächstes Auswärtsspiel am 7. Oktober (Sonntag) ausgerechnet in der Landeshauptstadt des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern.