23.10.2012

3. Runde DHB-Pokal: "Spiel des Jahres" für Ferndorf

Kreuztal. In der Kreuztaler Sporthalle Stählerwiese steigt am Mittwochabend (19 Uhr) für Handball-Zweitligist TuS Ferndorf in der 3. Runde des DHB-Pokals das Spiel des Jahres gegen den zweimaligen Champions-League-Finalisten SG Flensburg-Handewitt.

geo - In deutschen Vereinen wird der beste Handball der Welt gespielt, sind die meisten Nationalspieler weltweit im Einsatz, und es gibt kaum einen Bundesligisten ohne Spieler mit irgendwelchen internationalen Trophäen in der "Vita". Doch außer dem THW Kiel und auf einer Stufe mit dem HSV Hamburg gibt es nur einen Verein noch, der den großen Rest überragt: die SG Flensburg-Handewitt!

Dieser Vorzeigeverein aus dem hohen Norden, der am Dienstag nach Siegen anreist, tritt Mittwochabend um 19 Uhr natürlich als turmhoher Favorit an! Schon der Vorverkauf übertraf die Erwartungen, an der Abendkasse, die am Mittwoch um 17 Uhr öffnet, gibt es nur noch etwa 200 Karten - aber immerhin: es gibt sie noch!

Glanz in ganz Europa
Der Glanz der an der dänischen Grenze beheimateten Mannschaft strahlt in ganz Europa. Erst 1990 aus der damaligen SG Weiche-Handewitt und dem TSB Flensburg hervorgegangen, gewann die SG bereits sieben Jahre später den EHC-Cup. Der europäische City-Cup folgte zwei Jahre später - und nach der Jahrtausendwende ging die Post so richtig ab: 2000: Supercup; 2001: Europacup der Pokalsieger; 2003 und 2004: DHB-Pokal; 2004: Deutscher Meister und Finale der Champions League; 2005 DHB-Pokal; 2007: Finale Champions League; 2012: Europapokalsieger der Pokalsieger.

Auch Trainer Vranjes ein Weltmeister
Ausgestattet ist der 15-köpfige Spielerkader - Petar Dordic fehlt mit Kreuzbandriss - mit Spielern aus vier Nationen. Neben fünf aktuellen deutschen Nationalspielern (Kaufmann, Glandorf, Heinl, Weinhold und Machulla) gehören vier Dänen und zwei Schweden zum erfahrenen Gerippe der Mannschaft von Trainer Ljubomir Vranjes, selbst Schwede und natürlich mit dem Tre-Kronor-Team Weltmeister 1999 und dreimal Europameister geworden. Die Flensburger tanzen auch in der laufenden Saison wieder auf drei Hochzeiten (Meisterschaft, Champions League und DHB-Pokal), was gerade in diesem Monat zu erheblichen Strapazen führt. Dennoch halten die "Nordlichter" bislang mühelos den Kontakt zur Tabellenspitze, auch wenn man mit 10:4 Zählern aktuell nur auf Rang 6 liegt. Was aber erwartet nun die Zuschauer am Mittwoch? Zuerst einmal harte "Nordmänner", "echte Kerle" sozusagen. Dann Handball vom Feinsten.

Personalsorgen beim TuS
Und vom TuS Ferndorf? Trainer Caslav Dincic schaute sich jetzt die Live-Übertragung vom Champions League-Auftritt der Flensburger in Nordspanien an. "Gegen eine Mannschaft wie Flensburg-Handewitt zu gewinnen, ist absolut unrealistisch. Deshalb interessiert mich das Ergebnis nicht. Ich will Fortschritte bei meiner Mannschaft sehen, Fortschritte im Spiel sechs gegen sechs und im Überzahlspiel. Das war in Solingen nämlich unbefriedigend."

Die Zuschauer sollten Spaß haben, ihre eigene Mannschaft nach Kräften unterstützen, wenn den jungen Leuten mal Gutes gelinge und ansonsten einfach Spaß haben, wünscht sich der momentan leidgeprüfte TuS-Coach. Denn die beiden Sijaric-Brüder fallen weiter aus, auch Heider Thomas (Brustkorbprellung) war schon in Solingen nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Möglicher Weise rücken Spieler aus dem Kader der 2. Mannschaft nach.