15.09.2012

Bahnhof Ferndorf: Empfangsgebäude verkauft

Ferndorf. Der Bahnhof Ferndorf ist verkauft. Zwei heimische Recyclingunternehmen haben Ende August das 130 Jahre alte Gebäude erworben.

js - Die Schließung des Fahrkartenverkaufs Ende vergangenen Jahres war der Vorbote für einen weiteren Rückzug vom Standort: Eine ganze Zeit schon hegte die Deutsche Bahn den Wunsch, sich von ihrem Bahnhofsgebäude in Ferndorf zu trennen. Nun hat sie Interessenten für das knapp 130 Jahre alte Empfangsgebäude gefunden. Ende August, so erklärte die Pressestelle der Deutschen Bahn auf Anfrage, wurde der Verkauf der Immobilie notariell beurkundet.

Käufer hat bereits zwei Bahnhöfe
Nach SZ-Informationen soll es sich bei den Käufern um eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts handeln. Dieser wiederum soll dem Vernehmen um Dietmar Guschall, Geschäftsführer des Hilchenbacher Rohstoffhandels, angehören, der in Allenbach und Kredenbach ("Bahnhof Dahlbruch") bereits zwei Empfangsgebäude an der Rothaarbahnstrecke zu Betriebsstandorten umfunktioniert hat. Ebenfalls mit im Boot sitzen soll ein zweites heimisches Recyclingunternehmen. Dies wurde am Donnerstagabend auch dem Rat in nichtöffentlicher Sitzung mitgeteilt. Wie die SZ erfuhr, soll die Kommune im Vorfeld des Verkaufs nicht informiert worden sein. "Mangels sinnvoller Verwendung" hatte diese es vor einiger Zeit abgelehnt, den Bahnhof selbst zu erwerben. Zum Bahnhofsgelände soll auch die Zuwegung zur Bundesstraße gehören, die zwischen zwei Gasthöfen verläuft.

Pläne unbekannt
Welche Pläne die künftigen Eigentümer mit dem Ferndorfer Bahnhofsgebäude verfolgen, bleibt abzuwarten. Die SZ fragte in den vergangenen Tagen mehrfach bei Dietmar Guschall nach, wartete aber bislang vergeblich auf den versprochenen Rückruf.