06.12.2012

Bei Empor Rostock geht es für den TuS Ferndorf steil bergab - 29:45

Rostock. 600 Kilometer beträgt die Entfernung zwischen Ferndorf und Rostock. Gestern Abend lagen aber Welten dazwischen. Das Kellerduell beim HC Empor Rostock ging desaströs mit 29:45 (13:22) verloren. Bei Empor ging es steil bergab. Der TuS Ferndorf ist nach der bisher höchsten Saison-Niederlage wieder Tabellenletzter der 2. Handball-Bundesliga.

Ferndorf begann im Tor mit Kai Rottschäfer und ging durch Dennis Aust mit 1:0 in Führung. Es sollte die letzte Führung sein. Rottschäfer blieb bis Minute 13 im Tor und hielt keinen Ball. Für ihn kam Max Hamers, der bis zur Pause immerhin fünfmal pariert, darunter ein Siebenmeter von Rene Gruszka. Bis zum 3:3 ging es noch ausgeglichen zu, dann legten die Männer von der Ostsee los und fegten die Ferndorfer bis zur Pause regelrecht aus der OSPA-Arena. Von 12:9 (16. Minute) zogen die Gastgeber auf 21:9 davon, die Partie war schon zur Halbzeit entschieden. Elf Minuten blieben die Ferndorfer ohne Tor. Sie verloren Ball um Ball im Angriff und luden die Rostocker geradezu zum Toreschießen ein. Vor allem Christoph Wischniewski bekamen die Nordsiegerländer nie in den Griff. Das galt in der Folgezeit auch für Tom Wetzel und Vyron Papadopoulos.

Die Ferndorfer zeigten die schlechteste erste Halbzeit der Saison. Im Angriff blieben die Gäste ohne den verletzten Heider Thomas harmlos. In der Abwehr fehlte die Gegenwehr, die Ferndorfer ergaben sich willenlos ihrem Schicksal. Unter dem Strich steht unter den 30 ersten Minuten in Rostock ein Satz mit x. Dabei waren die Rostocker vor dem Anpfiff punktgleich mit Ferndorf. Das war zu keiner Sekunde in den 60 Minuten zu sehen.

Neunte Niederlage
Auch im zweiten Durchgang änderte sich nicht viel. Die Ferndorfer lagen weit hinten, hatten keine Chance und kassierten die neunte Saison-Niederlage. Vor dem nächsten Heimspiel am Samstag (19.30 Uhr) gegen den TV Bittenfeld aus dem schwäbischen Waiblingen stehen die Ferndorfer wieder ganz unten. Nach Gründen zu suchen, ist müßig. War es die lange Busfahrt? Die spezielle Atmosphäre in einer ostdeutschen Halle? Das Fehlen von Heider Thomas und Lucas Schneider?

Ferndorfs Sportlicher Leiter Frank Wulfestieg nahm kein Blatt vor den Mund: „Nach so einer Niederlage kannst du nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Aber wird haben jetzt keine Zeit bis Samstag. Am nächsten Montag wird noch einmal darüber gesprochen. Es wird sich zeigen, ob es Glück oder Pech ist, dass wir schon am Samstag wieder ein Spiel haben.“ Dann geht es gegen Bittenfeld, ein Spitzenteam, das gestern Abend gegen Saarlouis mit 29:25 gewann.

Wulfestieg will also die blamable Vorstellung von Rostock in der nächsten Woche noch einmal auf die Tagesordnung bringen: „Das hat nichts mit fehlender Qualität der Spieler zu tun, das ist eine Einstellungssache. Wir haben bei einer Mannschaft 45 Tore kassiert, die vor dem Spiel noch hinter uns stand. Das geht gar nicht. An der langen Busfahrt kann es nicht gelegen haben, sie war problemlos. Die Spieler hatten genug Pausen.“

Pausen können sich die Ferndorfer am Samstag gegen Bittenfeld nicht erlauben. Sonst gibt es die nächste bittere Niederlage und Platz 20 wird zementiert.