18.05.2012

Bundesliga-Träume für Ferndorfer A-Jugend geplatzt

dorfMaßlos enttäuscht nach Scheitern der Ferndorfer Bundesliga-Träume: Trainer Frank Wulfestieg.Wenn es einen Preis für das unglücklichste Scheitern dieser Saison geben würde, man müsste die Handball-A-Jugend des TuS Ferndorf sofort nominieren. Geradezu unfassbar, wie negativ sich trotz Heimvorteils das zweite Qualifikationsturnier für die Bundesliga entwickelte. Am Ende hatte der TuS zwar zwei Teams, die am Wochenende in die NRW-Runde einsteigen, eindeutig besiegt, selbst aber unter sechs Mannschaften nur den fünften Tabellenplatz belegt.

Damit steht fest, dass die Siegerländer nächste Saison in der Oberliga antreten - ein herber Rückschlag, der durchaus gravierende personelle Folgen haben kann. Nationalspieler Lucas Schneider wird sich jedenfalls über einen Vereinswechsel Gedanken machen müssen, denn laut Vorgabe des Bundestrainers Petersen sind Bundesliga-Einsätze Pflicht. Einzige Alternative wäre ein sofortiges Hochrücken in die erste Herren-Mannschaft.

"Ich bin maßlos enttäuscht. Meine Mannschaft hat ihre Nerven nicht in den Griff bekommen und die engen Spiele gegen die beiden schwächsten Teams verloren", resümierte der letztmals als A-Jugendcoach (sein Nachfolger steht noch nicht fest, Wunschkandidat wäre Michael Feldmann) agierende sportliche Leiter Frank Wulfestieg.

Den ersten Nackenhieb gab es gleich im Eröffnungsmatch, denn gegen die robuste, aber in den späteren Partien aufgrund konditioneller Mängel abbauende Truppe des TuS Jöllenbeck setzte es eine 13:14-Niederlage. Beim 11:7 über den ASV Senden präsentierten sich Sorg und Co. wieder in guter Verfassung, hatten dabei aber reichlich Kräfte gelassen.

Die nur kurze Pause vor dem Duell mit dem TV Emsdetten, den man letztes Wochenende noch klar bezwungen hatte, wirkte sich verheerend aus. Hinzu kamen ungewohnt viele technische Fehler, stand unterm Strich ein bitteres 10:11 - und der TuS in den beiden abschließenden Begegnungen unter Siegzwang.Gegen den alten B-Jugend-Rivalen HTV Sundwig/Westig lief es wieder wie am Schnürchen, sprang ein souveränes 17:11 heraus.

Doch gegen die spielstärkste Mannschaft des Turniers, den ASV Hamm, der allerdings zuvor eine 11:20-Packung gegen Senden kassiert hatte, taten sich die Ferndorfer wieder schwer. Die schon sicher qualifizierten Hammer spielten locker auf und nutzten die Verkrampfung der Hausherren, die übrigens im Siegfalle noch auf Rang eins vorgerückt wären, zum 14:12-Erfolg, wobei der TuS bis kurz vor Schluss ebenbürtig war.

Trotzdem hätte es für den mit der zweitbesten Tordifferenz ausgestatteten TuS noch zu Platz drei und zum Weiterkommen reichen können, wenn im parallel gespielten Match Senden den HTV besiegt hätte. Da aber die Sundwig/Westiger mit 16:15 gewannen, stand das Ferndorfer mit tief hängenden Köpfen da, sah sich Wulfestieg in seiner schon letzte Woche geäußerten Kritik am Modus ("Warum wird in der wichtigsten Qualiphase, wo 50 Prozent der Teams ausscheiden, nur über 2 x12 Minuten gespielt? Da ist doch dem Zufall Tür und Tor geöffnet") voll bestätigt.