24.06.2012

Eine wahre Fundgrube

Mitten in Dres­lers Park befindet sich das Kreuz­taler Stadtar­chiv, das seit 15 Jahren umfang­rei­ches Archivgut doku­men­tiert. Eine wahre Fund­grube. Unter der Leitung von Ria Siewert werden im Archiv Bestände vom Amt Fern­dorf und den umlie­genden Gemeinden gesam­melt. Proto­koll­bü­cher, Nieder­schriften des Rates und der Ausschüsse können im Archiv teil­weise bis ins 17. Jahr­hun­dert zurück­ver­folgt werden.

Ria Siewert betont, dass die Bestände auch zu einem großen Teil aus nichtamtlichen Schriften bestehen. Von Familiennachlässen bis hin zu Vereinsarchiven hält sie stets die Augen nach neuen Schätzen auf. "Heimatliteratur und auch alte Tagebücher finden sich oftmals bei Entrümpelungen," hierbei sei es schön, wenn der Finder die Schriften zum Archiv bringe. "Auch all das aus unserer Gegenwart, was noch Vergangenheit werden will, ist wertvoll."

Im Hinblick auf alte Anekdoten besinnt sich Siewert gerne auf die im Volksmund zahlreich erzählten Geschichten über die Ferndörfer. Von den anliegenden Gemeinden liebevoll "Deuker" genannt, galten die Bewohner als Prahler. Zurückzuführen sei dies darauf, dass Bewohner von Kirchspielmittelpunkten von anderen Dörfern leicht mit neidischen Andeutungen bedacht wurden.

Zur Erntezeit verdeutlicht dieser Vers von 1934, dass die Bewohner Ferndorfs die größte Kartoffelernte machen sollen: "On kaaste noch net glauwe dra, dat bet de decke Duffeln, da guck dr dat Produkt mol a on loß dat neid'sche muffeln." "An die Halme des Korns musste man Leitern stellen, um zu sehen, ob die Ähren reif sind", weiß Siewert aus den humorvollen Geschichten der Ferndörfer außerdem zu berichten. Das war noch ein richtiger Konkurrenzkampf.

Zu den "deggen Duffeln"