12.06.2012

Fahrplan für Straßenausbau umgeschrieben

Auf die Berliner Straße und die Ziegeleistraße folgt die kopfsteingepflasterte Nordoststraße in Ferndorf.

js.  Asphalt, Schotter und Pflaster sind ihr Thema - in Stein gemeißelt ist sie jedoch nicht; Die Prioritätenliste des Kreuztaler Straßenausbauprogramms war gestern Abend Thema im Infrastruktur- und Umweltausschuss. Und wieder einmal wurde der um die Jahrtausendwende eingeführte Leitfaden für die städtischen Tiefbauer umgeschrieben. Der Fahrplan für dieses Jahr steht, die Betroffenen sind informiert. Als nächstes wird die Berliner Straße in Buschhütten fertiggestellt. Auf einer Länge von 520 Metern wird die vor elf Jahren als Baustraße angelegte Wohngebietserschließung mit einer 6 m breiten Fahrbahn und 1,5 m breiten beidseitigen Gehwegen vollendet. An vier Stellen sind auf Wunsch der Anwohner begrünte Verengungen geplant - sie sollen die Bleifüße zügeln. Ende Juli oder Anfang August rollen die Bagger an.

Ab Ende August wird auch die Ziegeleistraße in Ferndorf instand gesetzt - aber nur im etwa 110 m langen Abschnitt zwischen Loher Weg und Weiherstraße. Sie soll nach dem Muster der benachbarten oberen Weiherstraße ausgebaut werden. Der Bau dürfte relativ schnell vonstattengehen, da der Straßenabschnitt keine Kanalisation hat- die Häuser und Grundstücke werden in andere Richtungen entwässert. Ende Oktober, so schätzt die Verwaltung, müssten die Bauarbeiten erledigt sein. 90 Prozent der Kosten werden den Anwohnern in Rechnung gestellt.

Im kommenden Jahr wird sich die Stadt zunächst der Nordoststraße in Ferndorf annehmen. Der Abschnitt zwischen Weiher- und Bergstraße – gut 140m lang – ist stark geschädigt und soll im Sommer 2013 in eine moderne Straße verwandelt werden. Auch hier würde sich die Verwaltung gern an der ,,aufgelockerten" Ausbauvariante orientieren, die bereits in der Weiherstraße oder auch in der Ernsdorfstraße erprobt wurde: mit Gehweg, aber ohne Bordstein, mit verspringender Fahrbahn und Parkmöglichkeiten. Hier werden die Anwohner 65 Prozent der Kosten tragen. Sie werden nach den Sommerferien in die Planungen einbezogen. Eine Frage wird dabei auch sein, ob eine Wiederherstellung des letzten Kreuztaler Kopfsteinpflasters sinnvoll und bezahlbar ist.

2013 wird auch Stichweg der Setzer Straße im Stadtteil Buschhütten ausgebaut. An diesem 160 m langen Teilstück der Straße befinden sich zwei Unternehmen und ein Privatgrundstück. Die Fahrbahn ist Belastungen ausgesetzt, für die sie nicht geschaffen ist. Somit ist ein Ausbau notwendig. Gespräche über alternative Lösungen mit privatem Ausbau seien gescheitert, erklärte Stadtbaurat Eberhard Vogel. Also sei die Stadt in der Pflicht. Bei der aktuellen Überarbeitung der Prioritätenliste, die der Ausschuss gestern übrigens einstimmig befürwortete, hat die Verwaltung nicht ausschließlich den Zustand der kommunalen Straßen unter die Lupe genommen. Vogel; „Die sind alle gleich schlecht.“ In die Bewertung floss nun auch eine kleine städtische Verkehrs-Zählung ein. Auch wurde bei der Sortierung der nächsten 44 Straßen der Liste darauf geachtet, ob eine spätere Erschließung nicht sinnvoller ist - etwa bei Straßen, die als Zubringer für ein noch nicht fertiggestelltes Wohngebiet dienen. Das geplante aber laut Stadtbaurat in den Rathausschubladen schlummenrde Baugebiet „Am Hanker“ hat beispielsweise den Struthbornweg in der Prioritatenliste nach unten geworfen.

In den Jahren 2014 bis 2016 möchte sich die Stadtverwaltung ausschließlich auf das nunmehr gefüllte Neubaugebiet ,,An der Ley" konzentrieren. Hier gilt es, sieben Wege fertigzustellen und drei Zufahrtsstraßen auszubauen. Im Anschluss daran, so der aktuelle Stand, sollen die (Straßen-) Karten wieder neu gemischt werden. Ausschussvorsitzender Axel Ganseuer (SPD) bat darum, die Liste spätestens Ende 2014 zu überarbeiten, damit weiterhin gewährleistet sei, dass die betroffenen Anwohner ein Jahr vor einer solchen Maßnahme informiert seien. Den Unmut, den ein nicht frühzeitig angekündigter Straßenausbau hervorrufen kann, hat die Verwaltung vor anderthalb Jahren an der Littfelder Grubenstraße kennengelernt.