29.10.2012

Ferndorfer holen "big points" beim SV Henstedt-Ulzburg

Die Handballer des TuS Ferndorf haben im Kampf um den Klassenverbleib in der 2. Bundesliga zwei wichtige Zähler verbuchen können. Beim SV Henstedt-Ulzburg siegten die Siegerländer am Ende hochverdient mit 40:31 (22:17). Die Vorzeichen hatten dabei ganz und gar nicht auf einen positiven Verlauf der langen Reise nach Schleswig-Holstein hingedeutet: Mit Alen Sijaric und Bennt Johnen hatten zwei Spieler vollständig pausieren müssen, Spielmacher Simon Breuer wurde insgesamt knapp zehn Minuten eingesetzt.

Eigener Fanblock im hohen Norden

"Das war heute ein gutes Spiel von uns, wir haben verdient gewonnen. Wir haben bis auf wenige Minuten mit sieben Spielern Tempohandball gemacht, jeder hat seine Leistung gebracht", zeigte sich TuS-Trainer Caslav Dincic nach Abpfiff hochzufrieden. In der hoch im Norden liegenden Halle der "Frogs" hatten die Siegerländer dabei einen eigenen Fanblock mit 20 bis 30 Fans für sich. "Da sind viele aus Ferndorfer hinterhergefahren, das hat schon Wahnsinn", freute sich Dincic.

Bis zur Pause fünf Tore Vorsprung erspielt

Gegen den SVHU begann Ferndof mit Hamers im Tor, davor Mirza Sijaric, Thomas, Hilger, Lange, Aust und Barkow. Im Angriff knüpfte der TuS dabei über 60 Minuten an die Leistung aus dem Flensburg-Spiel an, fast jeder Spielzug endete mit einem Tor für die Gäste. Da die Abwehr einige Minuten brauchte, um ins Spiel zu kommen, war es zunächst noch der SV, der mit 9:7 in Führung lag. Nachdem der 13:13-Ausgleich gefallen war, sicherte sich Ferndorf bis zur Pause (22:17) eine Fünf-Tore-Führung durch bessere Abwehrarbeit. Die teils zu Beginn noch müde wirkenden Ferndorfer Beine arbeiteten nun intensiver, die Lücken im Abwehrverband wurden immer besser minimiert.

Dennis Aust erzielt 15 Treffer

Der befürchtete Einbruch aufgrund der angespannten Personalsituation blieb glücklicherweise aus - obwohl zum Beispiel der angeschlagene Mirza Sijaric auf Linksaußen 60 Minuten durchhalten musste. "Ich hatte Schmerzen, aber wenn man nicht dran denkt, geht es", grinste der nach der Partie. "Wir wollten heute unbedingt gewinnen und haben den Schwung aus dem Flensburg-Spiel mitgenommen." Auf der Mitte ersetzte der zuletzt kritisierte Tim Hilger den angeschlagenen Simon Breuer vortrefflich, auf Rechtsaußen überragte Dennis Aust mit 15/5 Treffern.

Rottschäfer: "Das war kein Kampfsieg"

Auch diejenigen, die nicht lange auf der Platte standen, überzeugten. Julian Schneider kam nach einer Zeitstrafe gegen Hilger in der 34. Minute für einen Kurzeinsatz aufs Feld, erzielte in Unterzahl den wichtigen Treffer zum 25:20. Kai Rottschäfer kam für einen Siebenmeter zwischen die Pfosten, den er prompt parierte. Ansonsten durfte der Torwart seinen Arbeitsplatz dem Kollegen Max Hamers überlassen. "Max hat seinen Job heute sehr gut gemacht. Er hat einige wichtige Bälle gehalten und viele Gegenstöße erfolgreich eingeleitet", lobte Rottschäfer den Kollegen, der unter anderem einen Siebenmeter der Gastgeber fing. Das Spiel von der Bank zu verfolgen fiel Rottschäfer an diesem Tag entsprechend leicht. Denn: "Das war heute kein Kampfsieg. Von außen hatte man das Gefühl, dass wir spielerisch überlegen sind."

Henstedt nie näher als auf vier Tore heran

Näher als auf vier Treffer kamen die Gastgeber nie heran. Ferndorf stand gut in der 6:0-Deckung, brach mit kurzen Umstellungen auf 5:1-Deckung erfolgreich den Rhythmus des SV. Die "Frogs" konnten im zweiten Durchgang nie mehr näher als auf vier Treffer an den TuS herankommen, der in wichtigen Situationen immer die passenden Antworten parat hatte. Nachdem Maik Makowka nochmals auf 31:35 für die Gastgeber verkürzt hatte, spielte Ferndorf in den letzten Vier-Minuten Hochgeschwindigkeits-Handball vom Feinsten und erhöhte bis zum Schlusspfiff gnadenlos die Differenz zwischen beiden Teams. "Wir haben verdient gewonnen, auch wenn es am Ende etwas zu hoch war. Fünf, sechs Tore Differenz hätten das Spiel widergespiegelt", urteilte Dincic.

Rote Laterne an die "Frogs" übergeben

Durch den klaren Auswärtssieg klettern die Ferndorfer in der Tabelle zwei Plätze nach oben und überlassen den "Frogs" die Rote Laterne. Am kommenden Wochenende kann der TuS nun erst mal seine Wunden lecken - Samstag und Sonntag sind spielfrei. "Es ist wichtig, dass alle ein bisschen Pause haben", sagte Kreisläufer Moritz Barkow, der durch die Verletzung von Bennet Johnen wie Mirza Sijaric über die volle Distanz ran musste. Bis zum nächsten Spiel haben die Siegerländer zehn Tage: Am Mittwoch, 7. November, empfangen die Siegerländer dann an der "Stählerwiese" die HG Saarlouis.

Statistik
TuS:
Hamers, Rottschäfer - Aust (15/5), Barkow, Thomas (je 6), Lange (5), M. Sijaric (4), Hilger (2), Breuer, J. Schneider (je 1), L. Schneider, Bettig (n.e.).
SV: Peveling, Hampel - Wrage (7), Völzke (6), Jurgeleit (4), Gersch (3/3), Kohnagel, Makowka (je 3), Bitterlich, Pries (je 2), Thönebön (1), Bastian, Lang.