24.11.2012

Ferndorfer in Erlangen ohne Chance auf Punkte

Zu Gast beim HC Erlangen zogen die Handballer des TuS Ferndorf klar den Kürzeren. Bei den Franken unterlag der TuS mit 18:30 (8:15) Die Ferndorfer waren anfangs über Carsten Lange (1:0) und Heider Thomas (2:1) in Führung gegangen, danach legten aber zunehmend die Gastgeber vor. Nach dem 3:3 zog Erlangen über 6:3 und 8:4 davon. Nach einem Team-Timeout kam Ferndorf nochmals auf 9:6 heran, mit sechs Toren in Folge zum 15:6 antwortete der HC aber unbarmherzig, ließ den Gästen kaum eine Möglichkeit zu.

Gleiche Startformation wie gegen Hildesheim
Die Gäste hatten mit Kai Rottschäfer, Alen Sijaric, Heider Thomas, Simon Breuer, Carsten Lange, Dennis Aust und Moritz Barkow die gleiche Startformation wie beim Heimsieg gegen Hildesheim aufgeboten. Nach dem kurzen Intermezzo mit dem Gefühl, vorne zu liegen, spielte der TuS in der Folge aber zu ängstlich gegen die harte, aber faire und bewegliche 3:2:1-Deckung der Gastgeber. "Erlangen hat heute überragend gedeckt, dazu hatten sie einen starken Torwart zwischen den Pfosten. Sie haben uns zu Fehlern gezwungen und diese eiskalt bestraft. Ich würde schätzen, es waren 15 bis 16 Gegenstoßtore", beschrieb Ferndorfs Sportlicher Leiter Frank Wulfestieg seine Eindrücke von der mit 1400 Besuchern gefüllten Tribüne in der Karl-Heinz-Hiersemann-Sporthalle.

Ähnliche Philosophie - anderes Level
Der HC hatte in seinem Vorbericht auf der Internetseite die beiden Vereine verglichen und ähnliche Philosophien in der Spielanlage ausgemacht. Auf die Frage, ob Erlangen denn so gespielt habe, wie Ferndorf sich das vorstellt, antwortete Wulfestieg: "Das war schon ein sehr gut anzusehendes Spiel der Erlanger, mit dem wir uns sicherlich identifizieren konnten." Nur gegenhalten konnte der TuS eben noch nicht, zwischen den Mannschaften schien teilweise eine Klasse Abstand zu sein.

Nach einer Viertelstunde war die Hoffnung weg
"Nach einer Viertelstunde hatten wir das Gefühl, dass hier heute nichts zu holen ist. Wenn man nach 29 Minuten nur sechs Tore geworfen hat, kann man kein Spiel gewinnen", bilanzierte TuS-Trainer Caslav Dincic. Ob es nun allein an der überragenden Abwehr der Hausherren lag, vermochte er nicht zu beantworten. "Ich denke, die Antwort darauf ist teils, teils. Wir waren zu ängstlich." Ferndorf verlor gegen den bulligen, aber schnellen Kontrahenten viele Zweikämpfe, fand den Weg zum Kreis nur selten. Einziger Lichtblick an diesem Tag war Patrick Bettig: Der Perspektivspieler im Rückraum kam in der 29. Minute aufs Feld, erzielte bis zum Pausenpfiff direkt noch zwei Treffer.

Viel Lob für die Perspektivspieler
In dieser Minute standen beim TuS neben Bettig noch Julian und Lucas Schneider im Rückraum, Ferndorf hatte damit ein Altersdurchschnitt von 19 Jahren auf den drei Positionen jenseits der neun Meter. Ab der 45. Minute, als Erlangen 25:13 führte, durften erneut die Perspektivspieler übernehmen. "Sie haben ihre Aufgabe nicht schlecht gemacht", nickte Dincic. Zugegeben: Bei zweistelligem Rückstand spielt es sich leichter. Ferndorf gelang gegen die beste Abwehr der Liga viel zu selten ein erfolgreicher Torabschluss, um noch einmal gefährlich zu werden. Folglich blieb der Abstand zwischen den beiden Mannschaften weitestgehend konstant; Erlangen verwaltete, Ferndorf konnte nicht verkürzen.

Tag und Nacht - und Tag?
"Das war kein gutes Spiel von uns, wir können auch nicht viele Lehren daraus ziehen", sagte Dincic und fand Lob für die Hausherren. "Ich habe vorher nicht erwartet, dass es so deutlich wird, aber man darf auch nicht übersehen, dass Erlangen bisher die wenigsten Gegentore kassiert hat. Nach dem BHC war das heute die beste Abwehr der Liga, die ich bisher gesehen habe." Im Bezug auf die eigene Leistung und die Zielsetzungen für das nächste Spiel gegen Ludwigshafen-Friesenheim fand der Ferndorfer Trainer ein passendes Bild. "Im Vergleich zum Spiel gegen Hildesheim war das ein Unterschied wie Tag und Nacht. Hoffen wir, dass nächste Woche wieder Tag wird."

Statistik
TuS: Rottschäfer, Hamers – Thomas (5/1), Bettig (4), Aust (3), J. Schneider, A. Sijaric (je 2), Barkow, Lange (je 1), Breuer, Hilger, Johnen, L. Schneider, M. Sijaric.
HC: Bayerschmidt, Selke – Pankofer (6/3), Link, Stumpf (je 5), Hess, Schwandner (je 4), Krämer (2), Böhm, Münch, Nienhaus, Weltgen (je 1), Schneck.