04.06.2012

Flugplatzfest faszinierte

Zahlreiche Besucher erlebten am Wochenende die Faszination des Fliegens.

baka. Seit 1976 verwandelt sich das Flugplatzgelande im Süden von Hünsborn einmal im Jahr in ein Mekka von Flugbegeisterten. Für das zurückliegende Wochenende hatte die Flugplatzgemeinschaft Hünsborn erneut zum Flugplatzfest geladen, bei dem die Besucher ein beeindruckendes Motor- und Segelkunstprogramm genießen oder bei Bundtlügen die Faszination des Fliegens live erleben konnten.

Die Flugplatzgemeinschaft Hünsborn, bestehend aus den drei Luftsportvereinen Freudenberg, Netphen und Ferndorf/Lennestadt, sorgte gemeinsam mit der Firma Friedhelm Dornseifer und den örtlichen Vereinen für ein rundum unterhaltsames Wochenende. Über 400 Eier und ungezahlte Mengen an Milch, Butter und natürlich Zucker hatte die Katholische Frauengemeinschaft Hünsborn zu köstlichen Waffeln verarbeitet, und vor ihrem Stand bildeten sich lange Schlangen. Der Erlös geht in diesem Jahr an die Aktion ,,Nachbar in Not" und das Kinderhospiz ,,Balthasar“ in Olpe. Wer es lieber deftiger mochte, konnte beim Wanderverein ,,Qualmende Socken“ aus Hünsborn  Erbsensuppe und beim Sportfischerverein „Elritze" frisch geraucherte Forellen probieren. Und für die Sicherheit war an beiden Tagen der Löschzug Hünsborn der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Wenden zustandig.

Die wahren Stars waren an den beiden Tagen definitiv die Fluggerate. Ein schneller Aufstieg mit dem Hubschrauber inklusive rasantem Rundflug wurde von vielen genutzt. Die „alte Dame Emmi", deren Geburtsstunde in den 1930er-Jahren liegt, faszinierte Jung und Alt. Wie in dem Film ,,Quax der Bruchpilot" mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle muss bei der „Focke Wulff FW 44 Stieglitz" der Propeller mit der Hand angeworfen werden. Wer sich traute, konnte in dem zweisitzigen, offenen Doppeldecker„ ausgerüstet mit Pilotenkappe und Fliegerbrille, das Fliegen in seiner ursprünglichen Form hautnah erleben und sich bei einem Rundflug so richtig den Wind um die Nase wehen lassen. Publikumsliebling war die ,,Antonov AN 2". Die Propellermaschine ist der größte einmotorige Doppeldecker der Welt. Allein die Propeller haben eine Spannweite von 4 Metern, die Maschine mit umgerechnet 27 Litern Hubraum braucht rund 200 Liter Kerosin und 3 Liter Öl in der Stunde. Jeweils acht Passagiere konnten bei Rundflügen in der Antonov das Sauerland von oben genießen, nachdem das Flugzeug fast behabig vom Boden abgehoben hatte.

Dabei zeigte sich der ,,Wettergott" am Samstag von seiner besten Seite. ,,Wir haben heute ein Wetterphanomen, dass nur vier- bis fünfmal im Jahr auftritt. Wir Flieger sagen dazu,.man kann von Pol zu Pol sehen. Was soviel bedeutet, dass die Sichtweite 70 bis 80 Kilometer beträgt - ein fantastisches Erlebnis für Pilot und Passagiere“, erlauterte Lothar Steinbiß vom Team des ,,Roten Baron". Bei den Kunstflügen auf der ,,Extra 300“, der ,,Pitts S2B Special" oder der .,T6" mit den Piloten Ralf Kehl, Michael Weller und Jürgen Kraus, stockte so manchem Zuschauer der Atem.

Richtig abgefeiert wurde dann am Abend mit der Showband ,,Celebration“, die für eine klasse Flugplatzparty sorgten. Da die Veranstalter das typische Sauerländer Sommerwetter wohl vorhergesehen hatten, war ein großes Festzelt aufgebaut, so dass am Sonntagmorgen das zünftige Frühschoppenkonzert des örtlichen Musikvereins „Hoffnung" für viel Begeisterung sorgte und nicht ,,ins Wasser fiel".

Das Flugprogramm musste gestern wegen des miesen Wetters komplett abgesagt werden. Es konnten auf der Rasenflache keine Starts und Landungen durchgeführt werden. Auch der Start von Heißluftballons am Abend wurde ein Opfer des Dauerregens. An beiden Tagen hatten auch die jüngsten Besucher auf einem großen Kinderfest bei Kinderkarussell und Hüpfburg ihren Spaß.