13.05.2012

TuS Ferndorf gewinnt auch in Bielefeld

Bielefeld. Handball-Zweitliga-Aufsteiger TuS Ferndorf hat durch einen 29:28-Sieg die Abstiegssorgen der unterlegenen TSG Altenhagen/Heepen in der 3. Handball-Liga West vergrößert.

geo - Das Ergebnis unterm Strich klingt zwar sehr knapp, aber letztlich fuhr der TuS Ferndorf in seinem vorletzten Drittliga-Meisterschaftsspiel einen souveränen Sieg vor rund 500 Zuschauern in der Bielefelder Seidensticker-Halle ein und stürzte damit zugleich indirekt die gastgebende TSG Altenhagen/Heepen in unerwartet große Abstiegsgefahr. Denn zeitgleich gewann einige Kilometer weiter nördlich der VfL Eintracht Hagen überraschend bei der HSG Lemgo 2. (28:25) und rückte bis auf zwei Zähler an die Bielefelder heran, die nun am kommenden Samstag beim VfL Edewecht unter allen Umständen noch einen Zähler für den Klassenerhalt benötigen, da sie bei eventueller Punktgleichheit im direkten Vergleich den Hagenern unterlegen wären.

"Wir wollten sauber auftreten"
Natürlich wussten die Ferndorfer um die Brisanz dieser Ausgangslage, weshalb ja auch im Vorfeld schon die Partie in die riesige Vorzeige-Halle der ostwestfälischen Großstadt verlegt worden war. "Wir wollten auf keinen Fall in Verruf geraten, mit einer lustlosen oder schwachen Leistung den Abstiegskampf beeinflusst zu haben. Sondern wir wollten sauber auftreten", gab Trainer Caslav Dincic daher auch nachher einigermaßen beruhigt das Credo seiner Mannschaft preis. Die wiederum hatte in der Anfangsphase viel Mühe, führte zwar kurz einmal 5:4, lag dann aber auch 6:11 hinten, weil man in dieser Phase aus dem Rückraum nahezu trefferlos blieb. Überragend agierte TSG-Keeper Pascal Welge, aber auch Kai Rottschäfer im Ferndorfer Kasten erwischte einen absoluten "Sahnetag" und agierte vor allem gegen Würfe vom Kreis mit glänzenden Reflexen. Um es vorweg zu nehmen: auch Max Hamers in der 2. Halbzeit präsentierte sich von seiner "Schokoladenseite" und hatte gleichen Anteil am letztlichen Erfolg.

Neun Tore von Faulenbach
Die Tore der Siegerländer resultierten zu großen Teilen aus Tempo-Gegenstößen, da sich die Altenhagener mt zunehmender Spieldauer immer wieder an der griffigen TuS-Abwehr festbissen. Einzig Christopher Kunisch gelangen aus dem Rückraum einige Treffer, aber der Goalgetter der Gastgeber (131) hatte zu wenig Unterstützung in seinen Reihen. Schon vor dem Seitenwechsel hatten die routinierteren unter den TuS-Akteuren - Caslav Dincic wechselte fleißig durch und verschaffte dem gesamten Kader Spielanteile - die Partie gedreht und waren mit 15:14 in die Kabine gegangen. In der zweiten Spielhälfte baute das Team mit all seiner Klasse die Führung Zug um Zug aus. Nun kam auch Jonas Faulenbach immer häufiger zum Krachen, so dass er seine stattliche Trefferbilanz in der 3. Liga West am Ende des Abends um weitere neun "Pötte" ausbaute. Alle TuS-Spieler bis auf Julian Schneider trafen, da der TuS-Youngster mehrfach etwas unglücklich agierte.

Offene Manndeckung
So kam es, wie es kommen musste: Ferndorf hatte die Partie sicher im Griff und führte kurz vor dem Abpfiff 29:25, als Gäste-Trainer Pierre Limberg mit dem Mute der Verzweiflung "offene Manndeckung" anordnete. Hier - und nur hier - merkte man dann den Ferndorfern an, dass sie in den letzten Wochen und Monaten viele "Körner" hatte liegen lassen, denn nun fehlte etwas die gedankliche und körperliche Spritzigkeit, um Altenhagen den Garaus zu machen. Stattdessen gelang den Gastgebern noch die furiose Ergebnisverkürzung, aber wenn man 40 Sekunden vor dem Abpfiff immer noch mit 29:26 führt, dann kann man auch einmal nachvollziehen, dass man irgendwie nur noch den Schlusspfiff herbeisehnte - egal wie.

TuS Ferndorf: Rottschäfer, Hamers - Faulenbach (9), Aust (4), Hilger (4), Dettling (3), Feldmann (3), Lange (2), A. Sijaric (2/1), M. Sijaric (1), Stelzenbach (1)