26.02.2012

TuS Ferndorf nach Minuspunkten vorn

Kreuztal. Erstmals in dieser Saison ist der TuS Ferndorf in der 3. Handball-Liga West die Mannschaft mit den wenigsten Minuszählern. Zwar musste sich das Team mit einem 30:30 gegen Bayer Uerdingen begnügen, profitierte aber von der 31:32-Niederlage von Tabellenführer HSG Lemgo 2.

geo - ; Heimspiele des TuS Ferndorf sind wieder Unterhaltungsklassiker! Aufgeheizte Stimmung aufgrund wenig nachvollziehbarer Schiedsrichter-Entscheidungen, zwei Mannschaften 60 Minuten lang auf Tempo-Handball-Kurs und ein ständiges Hin und Her der Gefühle und Emotionen. Am Ende stand vor 1100 Zuschauern zunächst die gefühlte Niederlage, denn das 30:30 war nicht das, was man sich in diesem Spitzenspiel vorgenommen hatte. Doch wenig später erreichte die Kunde von der Lemgoer 31:32-Niederlage die Sporthalle Stählerwiese, und damit war der TuS Ferndorf erstmals in dieser Saison die Mannschaft mit den wenigsten Minuszählern.

Thomas freut sich schon auf Ferndorf
Das ging am Samstagabend so was von "ab", das man Thomas Heider ruhig glauben durfte, als dieser seine Vorfreude auf seinen künftigen Verein TuS Ferndorf im Interview nachher zum Besten gab: "Ich freue mich hier auf die tollen Zuschauer, hartes Training und eine spielstarke Mannschaft - vielleicht in der 2. Liga." Der Neuzugang des TuS Ferndorf hatte seinen künftigen Teamkollegen zuvor nichts geschenkt, es dann allerdings auch bei drei Treffern belassen. Die spielstarken Gäste zogen unbeeindruckt von der Zweitliga-Athmosphäre in der Partie viermal mit drei Treffern weg. Aber die Dincic-Truppe zog auch viermal gleich: anfangs zügig und schon jeweils zwei Minuten später; in der 2. Halbzeit dauerte es aber schon etwas länger, bis man wieder dran war.

Hamers bei Siebenmeter stark
Dennoch gelang es dem TuS so gut wie nie, das Heft des Handelns selbst in die Hand zu nehmen. So ging man in der 27. Minute mit 15:14 in Führung, aber auch die hielt nicht. Bayer erhielt sogar drei Sekunden vor der Sirene einen Siebenmeter. Der ging zwar rein, aber wegen Unstimmigkeiten mit dem Schiedsgericht (Halbzeitsirene) musste Lukas Schmitz noch mal werfen - und diesmal hielt Max Hamers das 16:16 zur Pause fest.

Dramatische Schlussphase
In der zweiten Hälfte führten die auch läuferisch starken Gäste wieder mit 20:17 (36.) und 27:24 (51.) aber in der 55. Minute glichen die nie aufsteckenden Ferndorfer zum 28:28 zum vierten Male aus. Das war nun die alles entscheidende Phase. Julian Schneider pfefferte das "Ding" mit letzter Kraft zum 29:28 rein, und im Gegenzug hielt Hamers seinen mittlerweile dritten Siebenmeter. Ferndorf ging 30:28 in Führung, hatte dann aber nicht die Souveränität, die Kirschen ins Trockene zu holen. Alen Sijaric, bis dahin absolut treffsicher, zwirbelte von Linksaußen vorbei, die Gäste kamen nicht nur heran sondern nach 59:44 Minuten auch zum 30:30-Ausgleich. Ferndorf versuchte es noch einmal, aber Langes finale Wurfposition war suboptimal: Benedikt Köß im Bayer-Tor, der auch drei Siebenmeter abgewehrt hatte, hielt nun seinerseits praktisch mit der Schlusssirene das Remis fest.

Jonas Faulenbach mit sieben Toren
Die Stärke der Gäste war die Ausgeglichenheit im Angriff, denn neben Thomas trafen Mittelmann Thomas Pannen (6/1) und Linkshänder Stephan Pletz (5) gleichmäßig. Aber Uerdingen hatte auch in Rechtsaußen Alexander Schult (6) und Dominic Kasal (5/3) gute Schützen. Ferndorf zehrte in der bisherigen Saison von der starken Bank, doch diesmal kamen Mirza Sijaric und Peter Dettling kaum zum Einsatz und blieben auch ohne Wirkung und Treffer. Und Julian Schneider, der in hektischer Phase eine schwere Bürde übernahm, konnte die "Stammsieben" auch nicht wirklich entlasten. Michael Feldmann drückte immer wieder aufs Tempo, traf aber in der zweiten Hälfte nicht mehr, in der Jonas Faulenbach fast ein Alleinunterhalter war und fünf seiner sieben Tore erzielte.

TuS Ferndorf: Hamers, Rottschäfer; Faulenbach (7), Lange (5), Stelzenbach (5), Feldmann (4/1), A. Sijaric (3), Aust (3/1), Hilger (2/2), Schneider (1).