23.01.2012

TuS Ferndorf verliert Top-Spiel 30:31

Kreuztal. Der TuS Ferndorf hat das Gipfeltreffen der 3. Handball-Liga West gegen Tabellenführer HSG Lemgo 2. mit 30:31 verloren, den 2. Platz aber trotzdem verteidigt.

geo - An dem erhofften Sieg über das Topteam der HSG Lemgo 2. durfte der TuS Ferndorf am Samstagabend vor über 1200 Zuschauern nur schnuppern - ihn aber nicht anfassen, um das Simone-Thomalla-Zitat aus der Bierwerbung abzuwandeln. Zu dominant waren die U-23-Spieler des Bundesligisten TBV Lemgo, die auf jede Attacke der bravourös kämpfenden Gastgeber eine Antwort parat hatten und nur einmal, nur ein einziges Mal, dem frenetisch angefeuerten TuS-Team die kurzzeitige Aussicht auf einen Erfolg gewährten.

Nur einmal glückte der Ausgleich
Das war dann schon in der 53. Minute, als Mirza Sijaric mit einem Konter das 23:23 erzielte und das Publikum von den Stühlen riss! Doch die vom Ex-EHF-Cup-Sieger Michael Binder und dem holländischen Nationalspieler Wai Wong klug und distanziert gelenkten Lemgoer ließen sich vom Hexenkessel ebenso wenig beeindrucken wie von der Gefahr, das Spiel gerade jetzt noch aus der Hand zu geben.

Und genau dafür gab es bei den Hausherren ein paar Schwächen zuviel, fehlte ein durchschlagskräftiger Rückraum - beispielsweise in Form eines Finn Lemke, 2,10 m (!) groß und von wuchtiger Gestalt, der neun Granaten aus dem Rückraum ins Gebälk krachen ließ. Oder nehmen wir den bulligen 110-kg-Kreisläufer Marcel Niemeyer, an dem sich "Schmalhans" Alen Sijaric aufopferungsvoll in Wilfried-Dietrich-Manier verhob. Und nicht zu vergessen Siebenmeter-Schütze Arjan Haenen, der seine sieben Strafwürfe mit der Präzision eines Scharfschützen vollstreckte. Bei Ferndorf scheiterten dagegen Michael Feldmann, Dennis Aust und Carsten Lange entweder am herausragenden HSG-Keeper Dominik Formella oder am Gebälk. Erst Tim Hilger verwandelte frech und cool drei Siebenmeter.

Hochklassiges Drittliga-Match
Die frohgemut gestimmten Zuschauer erlebten  ein absolut hochklassiges Drittliga-Match, bei dem sich letztendlich die etwas bessere Qualität in der Breite durchsetzte. Lemgo hatte den besseren Keeper, den besseren Rückraum und war in der Laufarbeit vielleicht noch einen Tick schneller und beweglicher als der Kontrahent, der seine Pluspunkte auf den Außenpositionen und am Kreis ver meldete. Die erste reelle Chance zum "Anfassen" bot sich in der 19. Minute, als man auf 9:10 herankam, in der 29. Minute aber schon wieder 12:16 hinten lag. Dann vielleicht die entscheidende Szene des gesamten Spiels, 15 Sekunden vor der Pause: Ferndorf im Angriff, es stand 13:16, und man hätte auf "zwei" herankommen können. Aber die Attacke schlug fehl, der Ball war weg, und Julian Possehl erhöhte in der letzten Sekunden sogar auf "vier" - diese Hypothek wog am Ende zu schwer. Peter Dettling und Tim Hilger brachten Ferndorf in der 59. und 60. Minute noch zweimal heran - aber es reichte einfach nicht!

Die TuS-Torschützen

TuS Ferndorf: Rottschäfer, Hamers - Aust (5/1), Lange (4), Stelzenbach (4), Hilger (4/1), A. Sijaric (3), M. Sijaric (2), Schneider (2), Faulenbach (2), Dettling (2), Allendörfer (2)