03.10.2012

Vermittlungsgespräche: Keine Lösung für Klinik Kredenbach

Siegen/Kredenbach. Die Vermittlungsgespräche zwischen der Diakonie in Südwestfalen (DIS) und der SMS Siemag über die Zukunft des Krankenhauses Kredenbach sind am Dienstag Abend ohne Ergebnis beendet worden. Wie die medizinische Grundversorgung im oberen Ferndorftal gesichert bleiben kann, bleibt damit weiter offen.

„Die Diakonie hat sich nicht bewegt“, sagte ein Sprecher des Maschinenbauunternehmens gegenüber unserer Zeitung. Das Interesse am Kauf der Klinik bestehe weiterhin. Pastor Günter Barenhoff, Vorstand der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe und Mitglied im Vorstand der Krankenhausgesellschaft NRW, war als Vermittler eingesetzt worden, um eine Kompromisslinie zwischen der Diakonie im Siegerland und der SMS Siemag auszuloten – ohne Erfolg.

Dass die Gespräche auf ganzer Linie gescheitert sind, wird auch daran deutlich, dass sich die Gesprächspartner nicht auf eine gemeinsame Erklärung einigen konnten. Es gab lediglich einen „gemeinsam abgestimmten Ergebnisvermerk“. Die SMS Group verfasste eine eigene Erklärung, in der sie die Kooperationsverhandlungen für gescheitert erklärte.

Die „Aufrechterhaltung einer vollstationären chirurgischen Versorgung mit Tag- und Nachtbereitschaft und der Abteilung für Innere Medizin“ sei weiterhin nicht gesichert, heißt es in der Erklärung der SMS Group. Anfang September waren mehr als 17 000 Unterschriften für den Erhalt des Akutkrankenhauses Kredenbach mit seiner chirurgischen Abteilung„ an den Vorsitzender des evangelischen Krankenhausvereins, Christoph Meyer, überreicht worden. „Wir sind fassungslos darüber, dass sich die Diakonie Südwestfalen über dieses breite Bürgervotum einfach hinwegsetzt und unverändert an ihren Plänen festhält. Wir erwarten, dass eine der evangelischen Kirche nahestehende Organisation in erster Linie die Wünsche und Nöte der Bürger berücksichtigt. Dafür ist sie ja geschaffen worden“, so Dr. Heinrich Weiss, Vorsitzender der Geschäftsführung der SMS Group, gestern Abend.

Ergebnisvermerk im Wortlaut
Im Gespräch 2. Oktober 2012 waren sich alle Beteiligten darüber einig, dass der Erhalt des Standorts Kredenbach und die medizinische Versorgung der Bevölkerung in Kredenbach und Umgebung gesichert bleiben soll. Die Vertreter der DIS erkennen mit Respekt, dass die SMS Siemag AG. bereits ist dafür einen wesentlichen Beitrag zu leisten.

Die fachliche Erörterung der Möglichkeit, die Standortsicherung durch einen Verkauf zu sichern wird von allen Beteiligten unter den gegenwärtigen rechtlichen und krankenhausplanerischen Rahmenbedingungen als nicht realistisch bewertet. Die dafür notwendige Herauslösung des Krankenhaus Kredenbach aus dem Diakonieklinikum würde darüber hinaus auch die Zukunftssicherung des Diakonieklinikums gefährden. Das Konzept der DIS sieht vor die Zukunftssicherung des Standortes mit der Bildung eines Zentrums für Altersmedizin mit den Hauptfachabteilungen Innere Medizin, Akutgeriatrie und Neurologie zu etablieren. Die Erhaltung einer Hauptfachabteilung Chirurgie, die die SMS als Bedingung für ein Kooperationsangebot benannt.