14.05.2013

Leichtathletik: In Kreuztal „Fahrkarten“ zu den „Deutschen“ fast wie am Fließband

Kreuztal. Hochbetrieb herrschte am Wochenende, wie jedes Jahr, wenn die Kreis-Leichtathletik-Einzelmeisterschaften anstehen, im Kreuztaler Stadion Stählerwiese. 340 Athletinnen und Athleten waren aus den heimischen Vereinen gemeldet, darunter auch einige Gaststarter (außer Konkurrenz), die mehr als 1000 Starts absolvierten.

Auch wenn es in etlichen Klassen und Disziplinen recht leer aussah, was besonders bei den Männern und Frauen einmal mehr beobachtet wurde, ließ der Nachwuchs mit richtig vielen guten Leistungen aufhorchen - Leistungen, die sich berechtigen, bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Rostock zu starten. Den Anfang für die Reise an die Ostsee machte am Samstag die 16-jährige Ferndorfer Hochspringerin Olivia Plett aus dem leistungsstarken Pool der LG Kindelsberg Kreuztal, die nicht nur im Alleingang, sondern auch von starkem Regen begleitet, sich über 1,70 m schwang, womit die DM-Norm erfüllt war, sondern auch Wettkampfhärte zeigte und sich an 1,73 m versuchte, wo sie besonders im zweiten Sprung nur hauchdünn riss (wir berichteten).

Ähnlich stark war der Hochsprung tags später der männlichen Jugend U20, als der Gosenbacher Torben Blech sich wieder nach einer längeren verletzungsbedingten Zwangspause zurück ins Wettkampfgeschehen meldete. Doch der 18-Jährige lässt es noch langsam angehen, wird noch auf einen Zehnkampf (auch am kommenden Wochenende bei der U20-EM-Qualifikation) verzichten. Seine Versuche über 2 Meter sahen aber nach den langwierigen Rückenproblemen gut aus. War über diese Höhe, die er fast auf den Tag genau vor einem Jahr in der Stählerwiese übersprang, auch fast schon wieder drüber, wenn, ja wenn die Schuhfersen dann doch noch die Latte leicht berührten und fallen ließ.

David Brücher wieder in Schwung
Aber nicht nur der Hochsprung war an den beiden Tagen ein Hingucker, auch auf den Sprintstrecken war viel los - von 100 m über 400 m bis zu den Staffeln. Da testete der Käner David Brücher (CLV Siegerland) einmal mehr zunächst über 100 m, um sich dann am Sonntag der Herausforderung über die Stadionrunde (400 m) zu stellen, den der U20-WM-Teilnehmer von 2012 in Barcelona will auf der „Schweinestrecke“, wie sie von den Athleten genannt wird, national ganz vorne mitmischen. Mit einer Zeit von 49,02 sec. war er (noch) nicht ganz zufrieden, unterbot damit aber die Rostock-Norm (50,20 sec.) deutlich.

Die Startberechtigung für Rostock ließen über 100 m (DM-Norm: 11,20 sec.) gleich vier Kindelsberger U20-Sprinter folgen - Yannik Loth (11,08 sec.), Philipp Menn (11,18 sec.), Nils Löcher (11,19 sec.) und Sascha Menn (11,20 sec.) folgen. Dieses Quartett knallte dann zum Wochenend-Abschluss eine 4x100 m-Staffelzeit auf die Bahn, die sich nicht nur sehen lassen konnte, sondern auch aufhorchen ließ: 41,61 sec. - das war mehr als überzeugend die „Quali“ (43,80 sec.), denn zugleich auch ein neuer Siegerland-Jugendrekord, der seit 2009 bei 42,12 sec. stand - und auch da war der Freudenberger Yannik Loth (1994) schon dran beteiligt.

Knapper war da schon, aber dennoch sicher, die „Quali“ der weiblichen Jugend U18 der LGK über 4x100 m mit Frauke Frank, Pia Otto, Anna Greim und Anna Remer in 49,50 sec. (Norm: 50,20 sec.). Noch knapp an der DM-Norm der U23 über 200 m (25,40 sec.) lief die 22-jährige Hohenhainerin Sarah Eichenauer (CVJM Siegen SG) mit ihrer Zeit von 25,48 sec. vorbei, die aber bereits die „Fahrkarte“ über 400 m in der Tasche hat.

Noch richtig fit bewies sich einmal mehr Dieter Langenbach (ebenfalls vom CVJM Siegen). Der 64-jährige Niederndorfer fegte sowohl über 100 m Hürden als über 300 m Hürden mit neuen Kreis-Bestleistungen (M60) über die Bahn. Besonders die 100-m-Hürdenzeit von 16,21 sec. soll die derzeit zweitschnellste Zeit in der Welt in dieser Altersklasse sein.

Nicht zu übersehen waren ebenfalls die vielen jüngeren Talente aus den sechs Schülerklassen von M/W15 bis M/W10, die gerade im Hinblick auf die Mannschafts-Mehrkämpfe (DJMM) vielversprechenden Aufschluss gaben. Der nächste „Meilenstein“ sind die Kreismehrkampf-Meisterschaften vom 24. bis 26. Mai, ebenfalls im Kreuztaler Stadion Stählerwiese, wo es um einige Qualifikationen für die „Deutschen“ in Lage geht.

Alle Resultate: www.flvwdialog.de