2. Handball-Bundesliga: Ferndorfs letztes Aufgebot verlor 26:33

Aue. Auch im letzten Auswärtsspiel seiner Zweitliga-Saison konnte der Tus Ferndorf wieder nicht punkten. Die Siegerländer verloren beim EHV Aue, der damit den Klassenerhalt in der 2.Bundesliga definitiv sicherte, deutlich mit 26:33.

wend  -  Während die Erzgebirgler ihren Klassenverbleib feierten, mussten sich die Gäste am vorletzten Spieltag, an dem sich der ThSV Eisenach übrigens als dritter Club den Aufstieg in die Bundesliga durch einen Heimsieg über Hildesheim sicherte, mit dem Applaus der etwa zwei Dutzend mitgereisten Anhänger für das gezeigte Engagement begnügen.

In der Anfangsphase in Führung
Letzteres war den TuS-Handballern über die 60 Minuten tatsächlich nicht abzusprechen, auch wenn die faire Begegnung in der 2. Halbzeit ausgesprochen einseitig verlief. Ganz anders die ersten 30 Minuten. Ferndorf forderte die Gastgeber mit dem Anwurf zu einem Kampf auf Augenhöhe heraus und ging mit 2:0 (5.) durch einen von Carsten Lange abgeschlossenen Konter in Führung. Lange war es auch, der Sekunden später den Vorsprung weiter hätte erhöhen können, aber im Abschluss am Auer Pfosten scheiterte. So fiel statt dem 3:0 durch Ferndorf der 1:2 Anschlusstreffer der Erzgebirgler, die damit etwas mehr Sicherheit in ihr Spiel bekamen. Allerdings hatte Ferndorf Dener Jaanimaa recht gut im Griff. Der Torschützenkönig, der mit Emsdetten in die Bundesliga ziehen wird, ging fast leer aus, dafür traf aber Janar Mägi gleich neunmal.

Petursson im Aue-Tor überragend
Ferndorf verpasste es in den folgenden Minuten, die Auer Unzulänglichkeiten im Angriff nachhaltig zu nutzen. Die reichlich vorhandenen Tormöglichkeiten wurden entweder durch eigene, schlechte Wurfleistungen vergeben, so landeten reihenweise Bälle neben dem Kasten, oder aber EHV-Torhüter Sveinbjörn Petursson verhinderte den TuS-Erfolg durch glänzende Paraden. Die schlechte Chancenverwertung war auch die Hauptursache, dass Ferndorf nach dem Drei-Tore-Rückstand zur Pause, dem nach dem Wiederanwurf immerhin noch einmal der 15:16-Anschluss folgte, in der 2. Halbzeit den Kontakt verlor und einen immer höher ausfallenden Rückstand hinnehmen musste, der mit dem 21:31 (52.) seinen negativen "Höhepunkt" erreichte.

Auch Simon Breuer operiert
Ferndorf musste in Sachsen von Beginn an ohne die zwischenzeitlich operierten Heider Thomas und Simon Breuer (Ellenbogen) auskommen, dafür wirkte nach überstandener Leistenverletzung Marijan Basic wieder mit und erzielte sieben Tore. In der Schlussphase brachte Interimstrainer Michael Lerscht mit Michel Sorg und Kevin John wieder zwei Jugendspieler auf die zweitliga-Bühne. Sorg verwandelte wie schon gegen Eisenach einen Siebenmeter und auch John traf von Rechtsaußen ins Netz.

"Anfangs zu zögerlich"
"Wir wollten hier nochmal versuchen zu gewinnen und sind gut reingekommen. Anfangs war eine höhere Führung möglich. Allerdings muss man anerkennen, daß die Torhüterleistung beim EHV überragend war, welche uns letztlich den Zahn gezogen hat, denn diese war mitentscheidend. Wir hätten das Spiel deutlich länger offen halten könnten", zog Interimstrainer Michael Lerscht nach dem Abpfiff ein ambivalentes Fazit aus Sicht des TuS Ferndorf. "Wir waren anfangs einfach zu zögerlich, leisteten uns eine sehr magere Wurfleistung und haben dann aber auch in der Abwehr zugelegt", freut sich hingegen EHV-Trainer Runar Sigtryggsson über die beiden Punkte, welche Aue als besten Aufsteiger in der 2. Bundesliga verbleiben lassen, während Ferndorf einen Neustart in der 3. Liga hinlegen möchte.