20.10.2013

Dramatische Schlussphase besiegelt erste Niederlage des TuS Ferndorf

Wilhelmshaven. Jetzt hat es den TuS Ferndorf erwischt. 2000 Zuschauer in der Nordfrost-Arena zu Wilhelmshaven machten den Siegerländern die „Hölle heiß“, trieben den WHV zum 29:28 (19:13)-Erfolg. Die erste Niederlage für Trainer Erik Wudtke und sein Team, die die 3. Handball-Liga am achten Spieltag wieder spannend macht.

Spannung pur versprach das Duell von Beginn an. Und ganz am Ende wurde es an der Nordsee sogar dramatisch. Die Schlussphase nach grandioser Ferndorfer Aufholjagd im zweiten Durchgang riss die Zuschauer - unter ihnen gut 150 aus dem Siegerland - von den Sitzen. Eine Viertelstunde vor Schluss schienen die Gastgeber einem sicheren Sieg entgegen zu schaukeln. 24:20 hieß es für die Wilhelmshavener, die in den letzten Zeigerumdrehungen allerdings mächtig ins Schlingern gerieten. Als Tim Hilger in der 52. Minute auf 25:24 verkürzte, war der TuS dran, hatten die Ferndorfer die Wende vor Augen, an die kaum noch einer geglaubt hatte. Denn die erste Halbzeit und auch weite Strecken dieses zweiten Durchgangs fruchteten die taktischen Vorgaben von Coach Wudtke nicht. „Wir haben nicht in unser schnelles Spiel gefunden“, so der Kölner auf der Ferndorfer Bank.

Glatte sechs Tore Rückstand beim Halbzeitpfiff sind eine deutliche Ansage. Wilhelmshaven erwies sich als der erwartet starke Gegner, er kaufte dem TuS ein ums andere Mal den Schneid ab, kam nach der ausgeglichenen Anfangsphase (7:7, 15.) immer besser in Schwung. Das setzte sich fort bis zu jeder 45. Minute, als es 24:19 hieß und der TuS endlich den Fuß in die Tür bekam. Nach Julian Schneider 25:22 (49.) trafen der bärenstarke David Breuer und eben Hilger mit seinem einzigen Tor - es hieß 25:24. Dumm nur, dass Hilger im Gegenzug für zwei Minuten auf die Strafbank musste. Die Gastgeber nutzten die Überzahl zum Treffern von René Drechsler und Georg Auerswald, denen Drechsler sogar noch das 28:24 viereinhalb Minuten vor Schluss folgen ließ.

„Alles klar in Wilhelmshaven“, dachte nun alles am Jadebusen. Und es schien, als ruhten die Gastgeber fortan an selbigem. Dennis Aust und zwei Treffer von David Breuer machten bis 56 Sekunden vor dem Ende aus der Schlussphase ein Herzschlagfinale. Und die Chance zum Ausgleich folgt: Alexander Koke tritt an die Strafwurfmarke. Vier Mal hat er aus sieben Metern bereits getroffen. Doch die Einwechslung des zweiten WHV-Schlussmanns Christoph Donnigkeit sorgt einen Moment für Verwirrung: Koke scheitert am ausgefahrenen Fuß des Keepers. Zum zweiten Mal die Ausgleichs-Chance - und wieder nichts. Im Gegenzug sorgt Tobias Schwolow für den 29. Treffer der Gastgeber - die Entscheidung ist gefallen. Der Anschlusstreffer von Aust sechs Sekunden vor Schluss bewirkt nichts mehr. „In Wilhelmshaven darf man verlieren“, so Erik Wudtke nach dem ersten Durchpusten. Ärgerlich ist es irgendwie aber doch.