30.11.2013

Ferndorf siegt im Hagener Hexenkessel

ida - Das war nichts für schwache Nerven. Im Hagener Hexenkassel – entfacht von 1200 Besuchern in der enervie-Arena, darunter gut 350 Ferndorfer Fans – behielt der TuS am Ende sehr glücklich mit 29:28 (14:14) die Oberhand. Zwei Mal war der TuS in diesem hektischen, oft zerfahrenen Südwestfalen-Derby in Führung. Entscheidend war letztlich der siebte Saisontreffer von Moritz Barkow.

Da war gerade die 60. Minute angebrochen. Die letzte in einem ständigen Wechselbad der Gefühle. Die Hagener fühlten sich über weite Strecken der Partie in eigener Halle wie der Sieger. Konnten sie auch. Durch flexibles Angriffsspiel, sehr gute Kombinationen, basierend auf einer starken 6:0-Abwehr und einem bärenstarken Keeper Stefan Nippes, erarbeitete sich der VfL immer wieder klare Führungen.

Hagen sah schon wie der sichere Sieger aus
Vor allem im zweiten Durchgang. 19:15 hieß es nach 36 Minuten, 26:22 nach 50. Minuten. Kaum einer konnte da noch einen Pfifferling auf die Ferndorfer setzen. Man kämpfte sich stets heran. 22:22 nach 47 Minuten, als Barkow den Ausgleich schaffte. Indes, es half (zunächst) nichts. Die Hagener schafften das 28:25 (55.), sahen jetzt wie der sichere Sieger aus. Als Bennett Johnen den erneuten Ausgleich schaffte, war aber plötzlich alles wieder drin.

Als dann Barkow die erste Führung dieser zweiten Hälfte schaffte, zeigte die Uhr noch 55 Sekunden. Die Hagener wollten den Ausgleich, agierten jetzt nach ansonsten durchdachten und kontrollierten Angriffen zu hektisch. Sie kamen nicht mehr zum Abschluss. Bei einem leichten Foul hielten die Unparteiischen die Uhr nicht an – sie tickte herunter. Nur der Freiwurf durfte noch ausgeführt werfen.

Der blieb in der Mauer hängen, die Ferndorfer jubelten, liefen für die „Welle“ überglücklich zum Fanblock. Wer ein solches Spiel gewinnt, der hat das Zeug für die Meisterschaft. An diesem Abend war damit nicht mehr zu rechnen. Die Hagener hatten eine tolle Partie geliefert, die Ferndorfer mit ihrer bärenstarken Abwehr oft ausgebremst. Dem TuS fehlte in den hektischen Phasen häufig die Linie, ihr gewohnt schnelles Spiel fanden die Gäste nicht. Doch Ferndorf fand zum Kampf und zum glücklichen Ende. Diese 60 Minuten, die sich wegen der Fan-Schnipsel vor dem Anpfiff auf fast zwei Stunden ausdehnten, werden noch lange in Erinnerung bleiben.

Heider Thomas muss erneut operiert werden
Sicher auch Heider Thomas. Auf den musste der TuS Ferndorf gestern Abend in der Hagener enervie-Arena verzichten. Die Untersuchung bei einem Düsseldorfer Schulter-Spezialisten ergab die niederschmetternde Diagnose: Labrum-Riss in der rechten Schulter. Ein Schaden, der bei der ersten Operation im Frühjahr nicht festgestellt worden war. In Kürze erfolgt eine zweite Operation, die den langen Ex-Uerdinger erneut für ein halbes Jahr außer Gefecht setzen wird.

TuS Ferndorf: Rottschäfer, Hamers; Alen Sijaric (1), Koke (3), Aust (3), Simon Breuer (2), Hilger (3), David Breuer (4/2), Lange (1), Johnen (1), Mirza Sijaric (3), Barkow (7), Schneider.