27.03.2013

Ferndorf: "Wir wollen die 2. Bundesliga"

Der Vorstand des TuS Ferndorf hat Stellung genommen zur Trainerpersonalie und der künftigen Ausrichtung des Vereins.

tika - Unpopuläre Entscheidungen sorgen manchmal für ein emotionales Echo. Der Handball-Zweitligist TuS Ferndorf hat diese Erfahrung in den vergangenen Tagen auf intensive Weise gemacht. Die Nichtverlängerung des Vertrages von Trainer Caslav Dincic hat hohe Wellen geschlagen. "Wir wussten vorher, dass wir eine unpopuläre Entscheidung treffen - und wir haben uns diese nicht einfach gemacht. Es gab keinen günstigen Zeitpunkt dafür, und wir haben mit ihr eine Ära beendet", konstatierte TuS-Pressesprecher Roger Becker am Mittwochabend.

Becker: "Verein für Zukunft vorbereiten"
Aufgrund der emotional geführten Diskussion um die Trainerpersonalie hatte der Verein zu einer Pressekonferenz ins Clubheim in Ferndorf geladen, um seine Sicht der Dinge zu erläutern und die Situation vor den Wochen der Wahrheit im Abstiegskampf zu entspannen. "Wir wollten den Verein für die Zukunft vorbereiten. Wir sind ein Club mit Kontinuität - die siebenjährige Zusammenarbeit mit Caslav Dincic ist da Beweis genug. Daher haben wir die Argumente für und gegen eine Verlängerung abgewogen - und haben letztlich eine sachliche Entscheidung getroffen", erklärte Becker, der nicht verhehlte, dass es hinsichtlich der "sportlichen Meinung in der Vergangenheit durchaus Differenzen zwischen Trainer und Vorstand gegeben hat. Aber wir haben immer miteinander gesprochen". Und eines war für den TuS Ferndorf im Hinblick darauf besonders wichtig: "Wir wollen die 2. Handball-Bundesliga - das ist unser Ziel", stellte Sportdirektor Frank Wulfestieg klar.

"Wudtke passt zu 100 Prozent"
Für den TuS Ferndorf ist damit klar: 2. Bundesliga geht nicht nur mit Caslav Dincic, sondern auch mit dem neuen Trainer Erik Wudtke. "Caslav hat viele Qualitäten, aber kein Trainer kann für sich behaupten, in allen Bereichen perfekt zu sein. Der Fokus liegt bei ihm auf der 1. Mannschaft. Erik Wudtke als DHB-Juniorentrainer und studierter Sportfachwirt passt zu 100 Prozent in unser Profil", erklärte Wulfestieg. Damit spielte der TuS-Sportdirektor konkret auf das neue Jugendkonzept an, das der Verein avisiert. Dieses umfasst eine konzeptionelle Jugendförderung von der E- bis zur A-Jugend, eine Anschlussförderung bis in den Seniorenbereich, ein professionelles Trainingskonzept für Senioren und Nachwuchs, ausgewogenene Trainingspläne für Auswahlspieler im Nachwuchsbereich sowie eine interne Trainerausbildung.

Kaderplanung vor Vollendung
In der kommenden Spielzeit planen die Nordsiegerländer - egal ob 2. oder 3. Liga - mit einem 18-köpfigen Kader. Das sind zwei Spieler weniger als in dieser Saison. "14 Spieler haben bereits zugesagt, zwei weitere Entscheidungen folgen in diesen Tagen", erklärte Böcking. Offen bleiben dann die beiden übrigen Kaderplätze bis in den April. Namentlich sind diese beiden Plätze für die Winterneuzugänge Davorin Prskalo und Marijan Basic offen. Das Duo ist mit Verträgen bis zum 30. Juni 2013 ausgestattet - ob sie bleiben, entscheidet sich nach den Gesprächen im kommenden Monat. "Wenn sie nicht bleiben, wollen wir zwei externe Spieler verpflichten. Es gibt einige Akteure, die sich uns angeboten haben", erklärte Böcking. 

Etat steht
Finanziell sieht der Vorsitzende den Verein für eine weitere Saison in der 2. Bundesliga gerüstet. "Wir haben die Einnahmen von 360.000 Euro in der 3. Liga auf 550.000 Euro in der 2. Bundesliga gesteigert. In der kommenden Saison planen wir mit 10.000 Euro mehr." Dieser Etat steht weitgehend auch im Falle eines Abstiegs - nur in Einzelfällen würde eine Verringerung der Sponsorengelder anstehen, aber darüber wollen wir noch verhandeln", erklärte Böcking. Allerdings soll es zum Abstieg gar nicht erst kommen. Das Vorstandstriumvirat machte deutlich, dass es an den Klassenerhalt glaubt und ihn will - gemeinsam mit Caslav Dincic. "Sollte dies nicht gelingen, ist der direkte Wiederaufstieg das Ziel", ergänzte Sportdirektor Wulfestieg.