06.10.2013

Ferndorfer Übermacht am Rhein

Krefeld. Der TuS Ferndorf segelt voll unter Wind in der 3. Handball-Liga. Auch der Versuch der HSG Krefeld, den Tatendrang der Mannen von Trainer Erik Wudtke zu stoppen, war zum Scheitern verurteilt. Der TuS feierte mit dem klaren 36:29 (16:13)-Erfolg in der Sporthalle Königshof den sechsten Saisonsieg im sechsten Spiel. Und so langsam taucht die Frage auf: Wer will diese Ferndorfer eigentlich stoppen, wenn er es nicht selbst irgendwann macht?

Die Gastgeber am Samstagabend mussten jedenfalls einsehen, dass ihre Taktik, dem TuS mit den eigenen Waffen zu kommen, fehl schlagen musste. Das hatte zu Saisonbeginn Bayer Dormagen erleben müssen, das dem Tempo-Handball der Nordsiegerländer Tribut zollen musste. Den Krefeldern erging es nicht anders, weil sie mit ihrem gewohnt offensiv gestaltetes Spiel dem TuS das Wasser nicht reichen konnten. Dem Spiel allerdings konnte die Krefelder Marschroute nur gut tun. Sehr ansehnlich, was beide Mannschaften aufs Parkett legten. In der offen geführten Partie benötigte der TuS nach dem einzigen Rückstand (0:1) bis zur 12. Minute, um sich erstmals mit zwei Treffern abzusetzen (6:4). Sechs weitere Minuten dauerte es, ehe drei Treffer Vorsprung zu Buche standen (10:7).

Es war also Kontinuität im Spiel der Ferndorfer, die ihre Angriffe sicher zu Ende spielten, gute Abwehrarbeit vor einem wieder souveränen Kai Rottschäfer verrichteten und vor allem durch die Ausgeglichenheit ihres Kaders bestachen. Zu keinem Zeitpunkt, nach keinem Wechsel war ein Bruch im Spiel festzustellen. Ein homogenes Team, das auf dem Weg zu neuen Höhen ist. Bestes Beispiel dafür: Der lückenlose Wechsel von Dennis Aust auf Carsten Lange nach 15 Minuten. Mit einer Bänderverletzung musste der Rechtsaußen vom Feld und wurde durch Lange ersetzt, der von dieser Position aus sechs seiner acht Tore erzielte. Aust wird nach Lage der Dinge am Samstag im Heimspiel gegen den VfL Gladbeck wieder zur Verfügung stehen.

Als zweiten Torhüter hatte Trainer Wudtke Reserve-Keeper Felix Dewies im Aufgebot. Der kam jedoch nicht zum Einsatz, weil Rottschäfer (siehe oben) 60 Minuten fehlerfrei agierte und sich sogar in die Torschützenliste eintrugen. Die Krefelder waren auf Ergebnis-Verbesserung aus und wollten dies mit einem siebten Feldspieler bewerkstelligen. Nach Ballverlust war Torhüter Philipp Ruch jedoch nicht schnell genug zwischen den Pfosten, als Rottschäfer aus dem eigenen Kreis heraus für den Treffer zum 34:27-Zwischenstand erzielen konnte. Es passt also alles zusammen im Team des TuS, der in dieser Verfassung Aufstiegskandidat Nummer eins bleibt.