12.05.2013

Ferndorfs achte Niederlage in Folge

2. Handball-Bundesliga: TuS Ferndorf – HC Empor Rostock 36:44 (17:20).

Gegen den HC Empor Rostock entwickelte sich in der Sporthalle an der „Stählerwiese“ das erhoffte umkämpfte Spiel, in dem der TuS keinesfalls chancenlos wie im Hinspiel war. Allerdings nur eine Hälfte lang, am Ende musste der TuS sich wieder einmal klar geschlagen geben.

Ferndorfs Trainer Caslav Dincic hatte bis zuletzt die Startaufstellung seiner Mannschaft offen gelassen, an der Seite noch mit dem angeschlagenen Mirza Sijaric geredet. In der Anfangsformation spielte dann aber vorm zuletzt starken Torwart Kai Rottschäfer dessen Bruder Alen auf der linken Außenposition. Den Rückraum teilten sich Julian Schneider, Davorin Prskalo und Marijan Basic, auf Rechtsaußen begann wie gewohnt Kapitän Dennis Aust. Tim Hilger, der seine Rippenprellung offenbar auskuriert hatte, übernahm die Abwehrmitte, die Kreisläuferposition bekleidete Bennet Johnen.

Nachdem in den vergangenen Tagen bereits genug Öl ins Pressefeuer gegossen worden war, versuchten sich vor dem Spiel die „Ferndorfer Füchse“ darin, Unruhe zu säen. Mit dem Spruchband „Keine Macht den Verantwortlichen. Drohender Abstieg hätte verhindert werden können, wenn man gewollt hätte. Füchse setzen ein Zeichen.“ sorgten sie größtenteils für Unverständnis, wahre Fans verhalten sich wohl anders. Dass die Spieler im Kampf um den theoretisch noch möglichen Klassenverbleib alles geben wollen, bewiesen sie indes relativ schnell. Nach anfänglichem 0:2 übernahm der TuS beim 4:3 durch Prskalo erstmals selbst das Szepter des Führenden, konnte beim 11:9 durch Julian Schneider nach 15 Minuten erstmals zwei Tore vorlegen. Es war bereits Schneiders vierter Treffer gewesen, der Nachwuchsspieler drehte in der Anfangsphase mächtig auf.

Nach dem 14:14 bekamen allerdings allmählich wieder die Gäste die Überhand, beim 19:16 waren es erstmals drei Tore Vorsprung für den HCE. Fast überflüssig zu erwähnen, dass den Rückstand nicht der Ferndorfer Angriff verschuldet hatte – die Gegentore fielen schlicht zu leicht, der TuS kaum einen Zugriff auf das Rostocker Angriffsspiel. Das 17:20 zur Pause war überflüssig, der TuS hatte sich auf Augenhöhe präsentiert. Das Problem: Die Torhüter blieben heute im Duell mit ihren Gegenübern vor der Pause glücklos, bekamen kaum einen Ball an die Hand. Nach der Pause konnte der TuS sich von dem Drei-Tore-Rückstand zur Pause nicht mehr erholen. Wetzel hielt unter anderem einen Siebenmeter gegen Basic, so konnte Simon Breuer eine halbe Minute später statt zum 19:20 nur zum 18:20 einnetzen. Und das Anschlusstor wurde umgehend mit zwei Toren von Dethloff und Flödl gekontert – 18:22.

Beim 20:25 nach 37 Minuten waren es dann erstmals fünf Tore Differenz, bei diesem Rückstand sollte es dann für die nächste Viertelstunde auch weitestgehend bleiben. Nach dem 25:32 und einer Auszeit von Caslav Dincic hatte man noch einmal das Gefühl, dass die Hausherren noch mal herankommen konnten. Kai Rottschäfer steigerte sich nun deutlich im Tor, der TuS verkürzte auf 28:32. Aber dann war es der Angriff, der nicht mehr an die über weite Strecken im ersten Durchgang gezeigten Leistung anknüpfen konnte. Immer wieder landeten Bälle am Pfosten oder aber an Torwart Wetzel, der etwa gegen den freistehenden Bennet Johnen beim Stand von 29:34 die Möglichkeit zum Verkürzen zunichte machte. Es war eine typische Szene für den heutigen Tag, als Basic in Unterzahl als sechster Feldspieler das Parkett betrat, der Pass aber bei einem Rostocker landete und der ins leere Tor netzte.

Immerhin konnte Schneider seine Spielanteile im Rückraum gut nutzen immer wieder gute Aktionen zeigen. In den letzten Minuten wurde es ein wenig ruhiger in der Halle, die Luft war raus. Es war schade für den kämpfenden TuS, dass Rostock seine Überlegenheit in den Schlussminuten demonstrierte und ausspielte. So wurde es nach guter erster Hälfte ein 36:44. Somit ist Rostock das einzige Team, das mehr als 40 Treffer gegen die Siegerländer erzielt hat – und das gleich zwei Mal. In der Tabelle hat das nach dem Sieg der SG Leutershausen gegen Aue zur Folge, dass der TuS nun mit vier Punkten Rückstand das Tabellenende innehat.

TuS: Rottschäfer, Hamers – A. Sijaric, Schneider (je 6), Johnen (5), Aust (4), Breuer (4/2), Basic, Prskalo (je 3), Hilger, Thomas (je 2), Bettig (1), Barkow, Lange, M. Sijaric.

HCE: Kominek, Wetzel – Papadopoulos (8), Wetzel (7/2), Becvar, Dethloff, Gruszka (je 6), Todosijevic (4), Wischniewski (3), Flödl (2), Höwt, Zemlin (je 1), Langhans.