09.06.2013

Größter Beifall für fehlenden Caslav Dincic

Kreuztal. Der, der den meisten Beifall in der Kreuztaler Sporthalle erhielt, war nicht da. Caslav Dincic, jetzt Ex-Trainer des Handball-Zweitliga-Absteigers TuS Ferndorf, fehlte aus gesundheitlichen Gründen beim letzten Saison-Spiel gegen den TV Hüttenberg, das 30:30 (17:14) ausging.

Abteilungsleiter Dirk Stenger fand warme Worte für den Serben, der die Nordsiegerländer zweimal in Folge zum Meistertitel in der 3. Liga West geführt hatte: „Von ganzem Herzen danken wir dir.“ Verabschiedet wurde auch ein Spieler-Trio. Die beiden Kroaten Marijan Basic und Davorin Prskalo, in der Winterpause geholt, um zu retten, was nicht mehr zu retten war, verlassen den Klub ebenso wie Nachwuchs-Hoffnung Lucas Schneider (siehe links Extra-Meldung).

Vor dem Anpfiff hatte auch Vereinschef Frank Böcking die Gelegenheit wahrgenommen, die 800 Zuschauer in der Stählerwiese noch einmal zu informieren. Als er sagte, dass einige wenige immer noch glaubten, der Vorstand habe nicht in die zweiten Liga gewollt, gab es zarte Pfiffe in der Halle. Böcking gab sich kämpferisch: „Wir haben vorerst nur ein Jahr in der zweiten Liga gespielt. Ich bin mir sicher, dass wir in der dritten Liga eine sehr gute Rolle spielen werden. Ich sage dem TV Hüttenberg, wir werden Euch wiedersehen.“ Bei so vielen Bekundungen durfte die Mannschaft natürlich nicht zurückstehen und verabschiedete sich mit einem Spruchband von den treuen Fans, die trotz elf Niederlagen in Folge immer in Scharen in die Halle geströmt waren. „Ihr seid die Besten! Danke Euch allen“ war auf dem Spruchband zu lesen.

Die Ferndorfer schafften im letzten Spiel im deutschen Unterhaus immerhin ein Unentschieden und gehen mit einem leichten Glücksgefühl in den Sommerurlaub. In der letzten Spielsekunde verwandelte Kapitän Dennis Aust einen Siebenmeter. Die Gastgeber verwarfen die ersten drei Siebenmeter (Basic, Hilger, Aust) und hatten viel Glück bei unzähligen Hüttenberger Pfosten- bzw. Lattentreffern.

Doch es gab einen halbwegs versöhnlichen Abschluss, weil die Mannschaft von Interimstrainer Michael Lerscht bis zur Schlusssirene kämpfte, obwohl es nur noch um die Ehre ging: „Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, sie hat sich den Punkt verdient.“ Nach zwei Niederlagen gab es auch für Lerscht wenigstens noch einen Zähler zum Abschied. Das sah auch Carsten Lange so: „Wir wollten uns vernünftig von den Fans verabschieden, das ist uns gelungen.“ Aber unter dem Strich waren alle in der Halle froh, dass die Abstiegssaison endlich vorbei ist und die kultige Abschlussfeier direkt nebenan beginnen konnte. Es war einfach nicht das Jahr des TuS Ferndorf, es kann in der neuen Spielzeit nur besser werden.

Ferndorf - Hüttenberg 30:30
Ferndorf: Rottschäfer, Hamers; Prskalo (3), Basic (3), Aust (4/4), Hilger (3/1), Lange (4), Johnen (3), M. Sijaric (6), Barkow (4), John, A. Sijaric, Sorg, L. Schneider, Bettig.
Größter Beifall für fehlenden Caslav Dincic Hüttenberg: Ritschel, Redwitz; Pechstein (4), A. Lex (5/2), Laudt (1), Wernig (4/2), Weber (2), S. Lex (5), Scholz (1), Fernandes, Pausch (2), Stock, Vuglac (6), Ludwig.

Schiedsrichter: Grobe/Kinzel (Salzgitter).

Zuschauer: 800