11.01.2013

Krankenhaus Kredenbach: Bürgerforum fordert zum Dialog auf

Kredenbach. Das Bürgerforum zum Erhalt des Kredenbacher Krankenhauses hat die Diakonie Südwestfalen aufgefordert, sich Gesprächen mit SMS Siemag und Bürgerforum nicht zu verweigern, wenn Landrat Paul Breuer dazu — wie angekündigt — einlädt.

„Wir arbeiten weiterhin an einer Lösung für den Erhalt der chirurgischen Vollversorgung am Standort des Kredenbacher Krankenhauses“, erklärt der Sprecher des Bürgerforums, der ehemalige Kreuztaler Bürgermeister Rudolf Biermann: „Wir geben die Hoffnung auf eine Lösung im Sinne der Bevölkerung des oberen Ferndorftals und Wittgensteins, der hier ansässigen Unternehmen und deren Mitarbeiter sowie der Mitarbeiter des Kredenbacher Krankenhauses nicht auf.“ Die SMS Siemag stehe weiterhin zu ihrer Zusage, Verantwortung für das Krankenhaus zu übernehmen. „Und das Bürgerforum wird die Interessen der über 17.000 Unterstützerinnen und Unterstützer nach wie vor öffentlich zur Geltung bringen“, so Biermann.

Neuhaus verlangt Entschuldigung
Es gelte, die Möglichkeiten einer sinnvollen Kooperation „ernsthaft, konstruktiv und kompromissbereit auszuloten“, erklärte Biermann weiter. Nicht zur Disposition stehe für das Bürgerforum, „dass am Kredenbacher Krankenhaus auch in Zukunft prinzipiell eine chirurgische Akut- bzw. Vollversorgung gewährleistet bleibt.“ Die Diakonie will dagegen - wie vielfach berichtet - die geriatrische Station aus- und eine neurologische Station aufbauen und die Chirurgie aufgeben.

In der Auseinandersetzung mit der Diakonie hat nun Dr. Peter Neuhaus, Krankenhaus-Mitarbeiter und Grünen-Kommunalpolitiker, seinerseits mit juristischen Schritten gedroht. Die Androhung „weiterer arbeitsrechtlicher Maßnahmen“ bedeute eine „beträchtliche psychische Belastung für mich und meine Familie“. Mit dem Vorwurf, er sage „offensichtlich die Unwahrheit“ und handele „ehrenrührig“, stelle die Diakonie ihn „öffentlich als Lügner dar“, erwidert Dr. Neuhaus den Diakonie-Anwälten, die ihn zur Abgabe einer Unterlassungserklärung aufgefordert hatten. Sollte die Diakonie ihre „jeder Grundlage entbehrenden Vorwürfe“ nicht zurücknehmen und sich öffentlich entschuldigen, behalte er sich „juristische Schritte zur Wahrnehmung meiner Persönlichkeitsrechte“ vor.