Nicht bequem, aber erfolgreich

Schon der Abschied des langjährigen Managers Harald Münker aus der Ferndorfer Führungs-Etage hatte etwas mit Kurswechsel zu tun. Mit der angekündigten Trennung von Caslav Dincic setzt der Handball-Zweitligist das Thema fort. Nicht von der Hand zu weisen ist, dass ein Trainerwechsel schon vor dieser Saison in den Köpfen der neuen Verantwortlichen herum schwirrte. Wer aber sollte eine solche Entscheidung nach zwei glanzvollen Meisterschaften in der 3. Liga glaubhaft dem begeisterten Handball-Volk im Dorf und darüber hinaus näher bringen ?

Also machte man mit dem Serben weiter. Dass Caslav Dincic nicht der Wunschtrainer der Abteilungsspitze ist und war, dieses Gefühl haben Beobachter nicht erst seit der nun stehenden Entscheidung. Caslav Dincic ist nicht bequem, er hat seinen eigenen Kopf. Und das behagt nicht jedem. Verärgert ist der erfolgsorientierte Trainer über manche Dinge. So hatte er sich in die Sponsorensuche eingeschaltet, war aber in der Abteilungsspitze mit einem von ihm in den Raum gestellten „Brauerei-Wechsel“ auf Granit gestoßen. Ähnlich schwer hatte man sich getan, Dincics Wunsch nach Verstärkungen nachzukommen. An diesem Punkt musste letztlich in Anbetracht der sportlichen Situation eingelenkt werden. Sein Gefühl, dass nach dem von ihm nicht gut geheißenen Aufstiegs-Verzicht im Frühjahr 2011 auch diese Saison nicht mit dem nötigen Elan und Willen angegangen wurde, hat Caslav Dincic nie geleugnet. So dürfte es keinen weiteren Zweitligisten geben, der beispielsweise ohne einen Co-Trainer arbeitet.

Frust und Enttäuschung, die sich in den Worten des Serben äußern, lassen auf kein gutes Ende der Zusammenarbeit schließen. Darauf, dass Caslav Dincic das Saisonende als Trainer noch erleben wird, sollte nach diesem Tag niemand eine Wette setzen. Zu einem Zeitpunkt, in der Mannschaft und Trainer anderes im Kopf haben sollten als gravierende Kurs-Änderungen. Immerhin stehen bis Ostern zwei wichtige Heimspiele in Folge an, ist eine solche Personal-Entscheidung nicht nachvollziehbar.