07.03.2013

TuS-Niederlage in Leutershausen: Ferndorf stürzt in die "Hölle"

Leutershausen. Am Samstag noch himmelhochjauchzend, nachdem man den Spitzenreiter besiegt hatte, am Mittwoch zu Tode betrübt, nachdem man beim Schlusslicht mit 29:32 verloren hatte. Der TuS Ferndorf saust in diesen Tagen auf einer Achterbahn der Gefühle durch die 2. Handball-Bundesliga.

geo - Mit großen Hoffnungen war man an die Bergstraße angereist, hatte gehofft, mit Leutershausen schon frühzeitig in der Saison einen Rivalen im Kampf um den Klassenerhalt abschütteln zu können. Doch dann schickten die "Roten Teufel" die eigentlich blauen, am Mittwoch aber eher "grünen" Ferndorfer buchstäblich in die Hölle.

Zunächst schnelle Tore
Nur in der ersten Viertelstunde ging das Konzept des TuS auf, der zu schnellen Toren kam und durch Julian Schneider (3:2) und später durch Tim Hilger 8:7 führte, nachdem Trainer Caslav Dincic beim Zwischenstand von 4:7 erfolgreich die erste Auszeit genommen hatte. "Wir haben in dieser Phase nicht offensiv genug gegen Forstbauer verteidigt und Leutershausen dadurch zu vielen schnellen Toren eingeladen. Das wollten wir unbedingt vermeiden, aber es ist uns nicht gelungen", beklagte Dincic sich nach dem Spiel über diese erste, wichtige Phase im Spiel.

Gastgeber zogen davon
Nun nämlich griff SGL-Coach Holger Löhr zur grünen Karte und stellte danach die Abwehr auf 5:1 um, was den Spielfluss der Siegerländer nachhaltig störte, die nun ihre Kombinationen nicht mehr zu Ende brachten. So kippte das Spiel letztlich schon in der 1. Halbzeit, denn die Gastgeber zogen vor 950 Zuschauern, darunter etwa 30 Ferndorfer Fans, unaufhaltsam auf 17:11 davon. Immerhin glückten dann Moritz Barkow und Alen Sijaric noch zwei Treffer vor der Pausensirene, so dass die Hoffnung noch nicht gestorben war.

Zwischenzeitlicher Ausgleich
Doch dieser Vier-Tore-Vorsprung des Liga-Schlusslichts hatte noch eine ganze Weile Bestand. Nach 38 Minuten führten die Hausherren nämlich mit 20:16. Erst danach ging ein Ruck durch das TuS-Team, Kai Rottschäfer hielt mehrere Bälle und zeigte auch im Übrigen eine ganz solide Leistung. Immer näher kamen die Ferndorfer und profitierten zumindest in dieser Phase von einigen Zeitstrafen gegen Leutershausen. Und schließlich war es perfekt: Simon Breuer glich in der 44. Minute zum 21:21 aus. "Leider haben wir danach einige Bälle zu überhastet vergeben und nicht die Ruhe gewahrt, die uns eigentlich dieser psychologische Vorteil hätte bringen müssen", ärgerte sich TuS-Coach Dincic nach dem Schlusspfiff. 

Keeper hielt stark
Aber nach Breuers Ausgleichstreffer griff auch Löhr noch einmal in die Taktik-Kiste, nahm eine weitere Auszeit und versuchte nun, das Angriffsspiel mit zwei Kreisläufern zu beleben. Ein Schachzug, der schon bald aufging. Während die Ferndorfer Spieler nun einige Bälle relativ leicht herschenkten, steigerte sich das junge Leutershausener Team und spielte sich am Ende in einen wahren Rausch. Schon fünf Minuten nach Breuers 21:21 stand es 26:22 für die Baden-Württemberger - da ahnte man, dass hier an diesem Abend nichts zu holen sein würde. Zwischenzeitlich führte Leutershausen dann sogar mit fünf Toren, alleine Ali Sijaric, der am Ende auf fünf Treffer kam, hielt das Ergebnis zumindest optisch noch in erträglichem Maße. Stärkster Leutershausener war Alexander Hübe, der Keeper zog einem TuS-Spieler nach dem anderen die Zähne. Auch Heider Thomas, der in der 1. Halbzeit noch getroffen hatte, (fast) wie er wollte, scheiterte nun mehrfach. Dennis Aust erwischte auch wieder einen "gebrauchten" Tag und traf sogar nur einmal. Zwei verworfene Siebenmeter von Breuer und Marijan Basic taten ein Übriges.