09.09.2014

Jubiläum: Kindelsbergschule besteht 50 Jahre

Ferndorf. Die Kindelsberg-Förderschule begeht am Samstag, 20. September, ihr 50-jähriges Bestehen. Eingebettet ist das Jubiläum in ein Schulfest, das um 12 Uhr beginnt. Bereits ab 11 Uhr läuft das Programm; bis 16 Uhr gibt es Theater und Disco, Auftritte der Schulband und des Akkordeonorchesters und eine Ausstellung zur Schulgeschichte.

Am 20. April 1964 öffnete die Sonderschule des Amtes Ferndorf in Kreuztal zum ersten Mal ihre Pforten für Lernbehinderte des Amtes, eine Amtsschule wie die schon bestehende Realschule. Erster Standort war der Altbau der Bodelschwingh-Schule in Buschhütten. Dort wurden zunächst 15 Kinder unterrichtet, die mit Bussen gebracht wurden.

Im Verbund mit Hilchenbach
Im Juni 1959 hatte der Hilfsschul- und Sprachheillehrer Herbert Lefringhausen aus Wuppertal die Notwendigkeit einer solchen Schule nachgewiesen. 1963 beschloss die Amtsvertretung, ab Ostern 1964 mit zunächst einer Klasse die Sonderschule einzurichten. Die nächsten Jahre waren von ständigen Umzügen bestimmt: von Buschhütten ging es zunächst in die „Rote Schule“ (heute Jugendbegegnungsstätte) in der Roonstraße, danach in die benachbarte „Weiße Schule“, dem heutigen Haus der Fraktionen, das bis dahin der Realschule als Domizil diente. Nach der Neuordnung des Volksschulwesens im Jahr 1968 und der Aufgliederung in Grund- und Hauptschule wurden Räume in der bis dahin katholischen Volksschule an der Bergstraße frei. Dort wurden bereits 145 Kinder in sieben Klassen von Sonderpädagogen unterrichtet.

1969 wurden erneut die „Koffer“ gepackt. Ziel war das Gebäude der ehemaligen Johann-Heinrich-Jung-Schule in Littfeld. Wegen Lehrermangels konnte trotz der 152 Kinder die 8. Klasse nicht eingerichtet werden. Kreuztal und Hilchenbach schlossen einen Vertrag. Die gemeinsame Sonderschule mit den Abteilungen Littfeld und Dahlbruch wurde mit 180 Schülern die größte Sonderschule im Kreis. Letzter Standort wurde 1989 dann das Gebäude der ehemaligen Hauptschule in Ferndorf, wo die „Kindelsbergschule“ seither ihren Sitz hat. 2001 folgte die Gründung des Sonderschulzweckverbandes Kreuztal-Hilchenbach. Durch die zunehmende Inklusion an allgemeinbildenden Schulen sind die Schülerzahlen in den letzten Jahren zurückgegangen, und die Mindestgröße von 144 Schülern für den Erhalt der Förderschule wurde unterschritten. Von der Politik ging daher der Auftrag an die Verwaltung, mit der Lachsbach-Förderschule in Bad Laasphe einen Schulverbund anzustreben, der voraussichtlich 2015 zustandekommen wird.

30 Jahre besteht inzwischen auch der Förderverein der Kindelsberg-Schule. Seit 2009 ist Frank Niederhausen der 1. Vorsitzende, Schriftführerin ist Anja Stoll. Die 50 Mitglieder des Fördervereins unterstützen die Schule tatkräftig und finanzieren verschiedene Aktionen, zuletzt den neuen Bewegungsraum mit 3.500 Euro.

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Sozialarbeit anfangs als Arbeitsbeschaffung
Als „Meilenstein in der Schulgeschichte“ wird der Beitritt des Fördervereins in den Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband DPWV (Mai 1987) angesehen, denn ab diesem Zeitpunkt konnte eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme eingerichtet werden. Seither gab es auch einen Schulsozialarbeiter beziehungsweise eine Schulsozialarbeiterin. Das ist seit 2001 Anja Stoll. Bis heute bildet ihre Arbeit einen Schwerpunkt im Schulleben. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Schulsozialarbeiterstelle über die Stadt finanziert.