17.05.2014

Relegation zur 2. Handball-Bundesliga: Ferndorf macht den ersten Schritt

Kreuztal. Der TuS Ferndorf hat am Freitagabend das erste Relegationsspiel der Drittliga-Vizemeister gegen die Handballfreunde Springe mit 28:26 (13:14) gewonnen.

ida - Ob dieses Polster für das Rückspiel am nächsten Samstag in Niedersachsen reicht, wird sich zeigen müssen. Wichtig aber war der Sieg in eigener Halle, der über weite Strecken der Partie auf des Messers Schneide stand.

Barkow und Koke treffsicher
Die Gäste aus dem Raum Hannover hatten lautstarke Unterstützung mitgebracht. Der Fanfarenzug aus dem benachbarten Alt-Laatzen hatte mit Federhut und blauer Uniform schon beim Einmarsch in die Stählerwiese klar gemacht, dass man hier die Voraussetzung für eine erfolgreiche Relegation legen wollte. Körperlich stark, robust zupackend und vorne ohne viel Kompromisse – so präsentierten sich die Gäste vor 700 Zuschauern über weite Strecken der ersten Halbzeit. Beim 12:8 in der 25. Minute schwante den Einheimischen nichts Gutes. Vier Tore hinten – und dem TuS schien nichts einzufallen. Wäre nicht Moritz Barkow einmal mehr mit fast 100-prozentiger Ausbeute vom Kreis der effektivste Spieler in Rot gewesen, die Gastgeber hätten sich in den letzten fünf Minuten kaum noch heran arbeiten können. Barkow und die Nervenstärke von Alexander Koke, der sich diesmal von der Strafwurf-Marke als eiskalt erwies, sorgten dafür, dass beim 14:15 zur Pause alles wieder offen war.

Mit dem Rückenwind dieser Aufholjagd begann auch der zweite Durchgang aus Ferndorfer Sicht erfreulich erfolgreich. Tim Hilger mit seinem ersten Abschluss des Abends brachte den TuS in Führung (15:14/53.), vier Minuten später traf er noch einmal – 17:15. Ferndorf zwei Tore vor. Das Produkt aus konzentrierterem Torabschluss und beherzterem Zupacken am eigenen Kreis. Kai Rottschäfer bekam immer mehr Arme an die Schüsse der Niedersachsen. Es sah gut aus in den ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte. Doch das sollte nicht so bleiben. Die Gäste ließen sich nicht abschütteln, setzten durch Kreisläufer Arkadiusz Bosy ihre ganze Körperlichkeit ein, gegen die Abwehr-Spezialist Hilger schon sein ganzes Pfund in die Waagschale werfen musste. Beim 22:24 schien sich die erneute Wende (51.) anzubahnen.

Rote Karte für Alen Sijaric
Doch jetzt wogte die Partie hin und her, es wurde hektisch und eine echt spannende Angelegenheit. Bennet Johnen schaffte den Ausgleich zum 25:25 (55.), Koke traf von der Marke – 26:25. Der TuS wieder vorne. Und es sollte reichen, weil die Ferndorfer wirklich alles gaben, Barkow den letzten Konter nach erneuter Blitzreaktion von Keeper Rottschäfer zum 28:26 nutzte. Noch einmal wurde es kritisch, als Alen Sijaric für seine dritte Zeitstrafe die Rote Karte sah. Doch da waren nur noch elf Sekunden auf der Uhr. Und der TuS blieb am Ball, spielte die Zeit herunter. Zwei Tore vor – auch das Rückspiel dürfte eine heiße Angelegenheit werden.

TuS Ferndorf: Rottschäfer, Hamers; Alen Sijaric (1), Koke (9/6), Aust (3), Simon Breuer, Hilger (2), David Breuer, Lange (3), Johnen (2), Bettig, Barkow (8), Schneider.