10.01.2014

Spaß an der Freud - „Winterball“ in Kreuztal eine runde Sache

Kreuztal. Es war der große Spaß für alle, die den Weg nach Kreuztal gefunden hatten. Der „Winterball mit Hand und Fuß“ hatte die Spitzen des Siegerländer Ballsports aufs Parkett gebracht. TuS Ferndorf und Sportfreunde Siegen maßen die Kräfte. Die Tribüne der Stählerwiese-Halle hatte sich wider Erwarten bestens gefüllt. „Damit haben wir nun wirklich nicht gerechnet“, staunte Frank Böcking und strahlte übers ganze Gesicht. Der Vorsitzende des TuS Ferndorf kann sich eben auf seine Handball-Freunde verlassen.

Das Resultat des Spielchens, nennen wir es mal „verkehrte Welt“, ist dabei natürlich reine Nebensache. Das Wunsch-Ergebnis - man hatte sich vorab irgendwie auf ein Remis „eingeschossen“ - kam dann auch tatsächlich zustande. 29:29 lautete das Endergebnis, wobei die von den Ferndorfern erzielten Fußball-Treffer ebenso doppelt zählten wie die von den Siegenern geworfenen Handball-Tore. Der Gag zum Schluss: Als es 90 Sekunden vor dem Ende 29:27 für die Ferndorfer stand, nahm Matthias Hagner, der neue Sportfreunde-Linienchef, die Auszeit. „So Jungs, jetzt schicke ich euch alle aufs Feld - das Unentschieden muss her.“ Mit einer so gewaltigen Überzahl musste das ja einfach klappen.

100 Prozent
Auch wenn die Akteure des Fußball-Regiopnalligisten und des Handball-Drittligisten schon den Ehrgeiz hatten, in ihrem jeweils fremden Element nicht unterzugehen, der Spaß stand an erster Stelle an diesem Abend. Und der gute Zweck natürlich auch. Die Aktion „Lichtblicke“ wird sich über reichlich Euros freuen können. Als sich Zouhair Bouadoud nach seinem verwandelten Siebenmeter - übrigens gegen seinen Teamkollegen Kevin Rauhut zwischen den Ferndorfer Pfosten, dafür hütete TuS-Handball-Keeper Max Hamers das Sportfreunde-Tor - das weiße Trikot über den Kopf zog, war das der Beweis für pure Freude. „Ich denke“, so Ferndorfs Trainer ErikWudtke, dass wir beim Handball 60 Prozent erreichen werden. Dafür kommen wir beim Fußball garantiert auf 100.“ Nun, das sah am Ball gar nicht mal so schlecht aus, was die Handballer mit der dickeren Kugel so anstellten.

Orgel-Töne
Aber das, was Siegens Keeper Yannik Dauth aus dem Arm holte, als er den Handball unter die Latte knallte, das war eines gestandenen Rückraum-Schützen würdig. Die Hammondorgel-Töne, die ansonsten beim Basketball oder Eishockey in US-amerikanischen Arenen erklingen, waren da schon angebracht. Die 800 Zuschauer staunten nicht schlecht. Moderator Stefan Fuckert wartete mit lockeren Sprüchen auf, die Initiatoren Daniel Schäfer und Roger Becker, die das Publikum begrüßten, standen ihm am Mikrofon nicht nach. Die Einlagen der Rock’n’Roller, der Cheerleader aus Altenkirchen und des Quartetts der Siegerländer Kunstturn-Vereinigung rundeten den Abend ab.